Der Gründer und CEO des japanischen Technologiekonzerns Softbank, Masayoshi Son, hat dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump erneut massive Investitionen in den Vereinigten Staaten in Aussicht gestellt. Bei einem Treffen in Mar-a-Lago versprach Son laut FAZ, 100 Milliarden Dollar zu investieren und damit 100.000 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Trump bezeichnete Son als einen der „verdienstvollsten Unternehmensführer“ und „erfolgreichsten Investoren“ weltweit. Son erwiderte das Lob und betonte sein wachsendes Vertrauen in die US-Wirtschaft unter Trumps Ägide.
Konkrete Details zu den geplanten Investitionen wurden jedoch nicht genannt. Weder die Herkunft des Kapitals noch die Empfängerunternehmen oder -projekte wurden spezifiziert. Es bleibt unklar, ob es sich um vollständig neue Investitionen handelt oder um die Fortführung bereits bestehender Pläne. Bekannt ist Sons starkes Interesse an der Weiterentwicklung Künstlicher Intelligenz (KI), die er als zentralen Bestandteil der zukünftigen Softbank-Strategie sieht. Die FAZ zitiert Son mit den Worten, KI habe das Potenzial, „jedes Unternehmen in der ganzen Welt zu verändern“. Seinen Reichtum hat er durch frühe Investitionen in Unternehmen wie Yahoo und Alibaba erlangt.
Sons Vision ist die Entwicklung einer „Künstlichen Super-Intelligenz“, die die menschliche Intelligenz deutlich übertreffen soll. Der mehrheitlich zu Softbank gehörende britische Chipdesigner Arm spielt dabei eine Schlüsselrolle. Durch die Verknüpfung von Arm mit anderen Softbank-Beteiligungen will Son diverse KI-Projekte vorantreiben. Wie die FAZ berichtet, investierte Softbank allein im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 3,9 Billionen Yen (23,8 Milliarden Euro) in KI-Unternehmen und -Startups – eine Summe, die der des gesamten Vorjahres entspricht. Zu den bedeutendsten Investitionen zählt eine Beteiligung von 500 Millionen Dollar an OpenAI, dem Entwickler von ChatGPT.
Der KI-Boom hat Softbank nach zwei schwächeren Jahren zurück in die Gewinnzone gebracht. Im September verfügte der Konzern über liquide Mittel in Höhe von 3,8 Billionen Yen (25 Milliarden Dollar). Der Aktienkurs von Arm hat sich seit Jahresbeginn verdoppelt und erreicht aktuell einen Börsenwert von 152 Milliarden Dollar, was eine zusätzliche Finanzierungsquelle für Softbank darstellen könnte. Die FAZ erwähnt, dass Son in der Vergangenheit auch Gelder aus der arabischen Welt akquiriert hat, darunter 45 Milliarden Dollar vom saudi-arabischen Staatsfonds für den ersten Vision Fund im Jahr 2017.
Dies ist nicht das erste Mal, dass Son Trump ein umfangreiches Investitionsversprechen unterbreitet. Bereits vor Trumps erster Amtszeit stellte er 50 Milliarden Dollar in Aussicht. Die aktuelle Ankündigung verdoppelt diese Summe. Watson.ch berichtete 2016, dass Son für seine risikofreudigen und teils unkonventionellen Entscheidungen bekannt ist. Er gilt als Visionär mit einem Gespür für technologische Trends. Nicht alle seine Investitionen waren erfolgreich. So musste beispielsweise der Büroraumvermieter Wework, an dem Softbank beteiligt war, Insolvenz anmelden. Auch in die Krypto-Börse FTX, die in einem Betrugsskandal unterging, hatte Softbank investiert.
Business Insider analysierte Trumps außenpolitische Strategie, die auch neue Allianzen einschließt. Die Annäherung von Brasilien unter dem damaligen Präsidenten Bolsonaro an die USA wurde in diesem Zusammenhang als mögliche Verschiebung der globalen Machtverhältnisse diskutiert. Chinas Reaktion auf diese Entwicklung wurde von Business Insider als besorgt beschrieben.
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