16.11.2024
Spielabbruch nach Provokationen im Rumänien-Kosovo-Spiel

Nations-League-Spiel zwischen Rumänien und Kosovo abgebrochen nach Eklat

Das Nations-League-Spiel zwischen Rumänien und Kosovo am 15. November 2024 endete in einem Eklat und Spielabbruch. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, verließ die kosovarische Mannschaft in der Nachspielzeit geschlossen das Spielfeld. Die Zeit berichtet ebenfalls über den Vorfall und bestätigt den Spielabbruch durch die UEFA. (Zeit Online, 16.11.2024)

Auslöser für den Eklat waren offenbar Provokationen von rumänischen Fans, die „Serbien“-Rufe von den Tribünen skandierten. Diese Rufe wurden von der kosovarischen Mannschaft als Affront empfunden, angesichts der komplexen und konfliktreichen Geschichte zwischen Serbien und Kosovo. TV-Aufnahmen zeigen zudem, wie einige Spieler und Betreuer des kosovarischen Teams die Doppeladler-Geste in Richtung der Fans machten, ein Symbol der albanischen Nationalidentität. Während diese Geste für ethnische Albaner ein Ausdruck der Heimatverbundenheit ist, wird sie von vielen Serben als Provokation empfunden und mit den Verlusten des Kosovo-Kriegs (1998-1999) und der Abspaltung des Kosovo von Serbien assoziiert. (Vodafone Live, 16.11.2024)

Nach minutenlangen Diskussionen mit dem Schiedsrichter verließ die kosovarische Mannschaft, angeführt vom deutschen Trainer Franco Foda, in der achten Minute der Nachspielzeit – vier Minuten länger als die reguläre Nachspielzeit – das Spielfeld und begab sich in die Kabine. Der Spielstand lag zu diesem Zeitpunkt bei 0:0. Etwa 45 Minuten später verließen auch die rumänischen Spieler den Platz. Nach einer Durchsage über die Stadionlautsprecher wurden die Zuschauer aufgefordert, das Stadion zu verlassen. (SRF, 16.11.2024)

Die UEFA bestätigte den Spielabbruch rund eine Stunde nach dem Vorfall. Weitere Details und mögliche Konsequenzen für beide Mannschaften sollen zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben werden. Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die anhaltenden Spannungen zwischen Serbien und Kosovo und die Schwierigkeit, politische Konflikte vom Sport fernzuhalten.

Der Vorfall überschattet das sportliche Geschehen und lenkt die Aufmerksamkeit auf die politischen Spannungen in der Region. Die UEFA steht nun vor der Herausforderung, angemessen auf den Eklat zu reagieren und weitere Eskalationen zu verhindern.

Die Reaktionen auf den Spielabbruch sind vielfältig. Während einige die Reaktion der kosovarischen Mannschaft als verständlich ansehen, kritisieren andere das Verlassen des Spielfelds als unsportlich. Die UEFA muss nun die genauen Umstände des Vorfalls untersuchen und über mögliche Sanktionen entscheiden.

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