Tests zur Wiederansiedlung von Steinkrebsen in der Region Koblenz sind laut der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord erfolgreich verlaufen. Wie die Zeit am 15. November 2024 berichtete, wurden rund 500 Jungtiere in Bächen im Koblenzer Stadtwald und in Niederfell im Landkreis Mayen-Koblenz ausgewildert.
Der Steinkrebs ist in Europa vielerorts durch die Krebspest, eine Pilzerkrankung, vom Aussterben bedroht. Diese Krankheit wurde durch eingeführte amerikanische Krebsarten verbreitet. Die SGD Nord betonte, dass die erfolgreichen Testansiedlungen zeigen, dass mit der entwickelten Methode zukünftig ausreichend Jungtiere für Wiederansiedlungsprojekte in Rheinland-Pfalz gezüchtet werden können. Wie die Süddeutsche Zeitung ebenfalls am 15. November 2024 berichtete, sagte SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis: „Die Testansiedlungen zeigen: Mit der entwickelten Methode können künftig Jungtiere der bedrohten Art in hinreichender Zahl für Wiederbesiedlungsprojekte in Rheinland-Pfalz bereitgestellt werden.“
Für das Projekt wurden Eier weiblicher Steinkrebse aus dem Koblenzer Stadtwald entnommen und am Institut für nachhaltiges Ressourcenmanagement in Schleswig-Holstein zu Jungtieren aufgezogen. Dort steht eine spezielle Aufzuchtanlage zur Verfügung. Man hofft, dass sich einige Quellbäche in Rheinland-Pfalz für die Wiederansiedlung der Steinkrebse eignen. Auch der Trierische Volksfreund berichtete am 15. November 2024 über die erfolgreiche Wiederansiedlung und die Bedeutung der speziellen Aufzuchtanlage in Schleswig-Holstein.
Die SGD Nord, die das Projekt finanziell unterstützt, sieht in den intakten Steinkrebsvorkommen im Koblenzer Stadtwald einen Beleg für die erfolgreiche Arbeit der Behörde im Bereich Gewässer- und Artenschutz. Wie Blick aktuell am 15. November 2024 berichtete, erklärte Treis: „In ihren Funktionen als Obere Wasser- und Naturschutzbehörde ist die SGD Nord zuständig für den Schutz der Gewässer und der darin lebenden Tiere im nördlichen Rheinland-Pfalz. Die intakten Vorkommen können als Beleg für den Erfolg unserer Arbeit gewertet werden.“
Die Entwicklung der Gewässerqualität in einigen Quellbächen in Rheinland-Pfalz lässt hoffen, dass diese für eine Wiederansiedlung geeignet sein könnten. Erste Versuche gab es bereits im Rahmen des EU-INTERREG Oberrhein-Projektes „Gefährdete Tierarten“ im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen. Die Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Helfern spielt eine wichtige Rolle für den Erfolg des Projekts. N-tv berichtete ebenfalls am 15. November 2024 über die erfolgreiche Wiederansiedlung und die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Behörden, Wissenschaftlern und Ehrenamtlichen.
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