19.10.2024
Steuerreformen im Fokus: Merz setzt auf schrittweise Entlastungen für Unternehmen

Merz sieht begrenzten Spielraum für Steuererleichterungen

Angesichts der angespannten Haushaltslage sieht CDU-Chef Friedrich Merz laut einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ keine Möglichkeit für umfassende Steuersenkungen. „Wir kündigen ja auch keine Steuersenkungen im großen Stil an“, sagte Merz der Zeitung. Stattdessen wolle er sich auf kleinere, stufenweise Entlastungen für Unternehmen konzentrieren.

„Wir werden konkrete Vorschläge für eine Unternehmenssteuerreform machen, die in mehreren Schritten kommen könnte“, so Merz gegenüber der SZ. Für Unternehmen sei vor allem Planungssicherheit entscheidend. „Wenn wir zu Beginn der Wahlperiode sagen: Das ist das Programm für die nächsten vier Jahre, dann kommt es auf die Absenkung der Steuersätze auch an, aber noch mehr auf Verlässlichkeit und Planbarkeit für die Unternehmen“, erklärte der CDU-Chef.

Merz bekräftigte seine Absicht, eine „Agenda für die Fleißigen“ zu verfolgen. Damit wolle er diejenigen entlasten, „die jeden Morgen aufstehen und ihren Job machen“, so der Unions-Kanzlerkandidat.

Im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ hob Merz seine berufliche Vergangenheit hervor und grenzte sich damit von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ab. „Ich habe mein Leben anders gestaltet als Herr Scholz“, sagte Merz. „Ich habe mich nicht nach einer kurzen Zeit im Beruf entschieden, auf Dauer und allein Berufspolitiker zu sein.“

Vor seinem Eintritt in die Politik war Merz unter anderem als Aufsichtsratschef der deutschen Abteilung der Fondsgesellschaft Blackrock tätig. Sein Jahreseinkommen gab er 2018 mit rund einer Million Euro an. 2020 legte er seinen Posten bei Blackrock und weitere Beraterposten in der Wirtschaft nieder.

Quelle: Reuters/AFP

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