18.12.2024
Tarifkonflikt in der bayerischen Logistikbranche

Warnstreiks in der bayerischen Paketbranche vor Weihnachten drohen

Kurz vor Weihnachten könnte es in Bayern zu Arbeitsniederlegungen in der Paketbranche kommen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet, plant die Gewerkschaft Verdi bis zum 23. Dezember weitere Warnstreiks. Grund dafür ist der ergebnislose Abbruch der dritten Tarifverhandlungsrunde für Speditionen, Logistik sowie Kurier-, Express- und Paketdienste. Auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtete über die drohenden Streiks und die möglichen Folgen für das Weihnachtsgeschäft.

Besonders die Paketbranche soll im Fokus der Streiks stehen. Branchenkenner befürchten laut dpa, dass die Warnstreiks im Weihnachtsgeschäft zu Lieferverzögerungen führen und Bestellungen nicht rechtzeitig zum Fest zugestellt werden könnten. Nicht alle Paketdienste sind von den Tarifverhandlungen betroffen. DHL beispielsweise ist nicht an den aktuellen Verhandlungen beteiligt, wie unter anderem die Zeit berichtet.

Das Ausmaß der Warnstreiks ist aktuell noch unklar.

Verdi begründet den Abbruch der Verhandlungen und die angekündigten Warnstreiks mit einem aus ihrer Sicht unzureichenden Angebot der Arbeitgeber. „Wir wollen die Arbeitsbedingungen in der Logistik verbessern. Die Beschäftigten in der bayerischen Logistikbranche leisten täglich hervorragende und gesellschaftlich wichtige Arbeit. Dafür verdienen sie Respekt und Anerkennung, insbesondere durch faire Löhne“, wird Verhandlungsführer David Merck von der dpa zitiert. Ähnliche Aussagen Mercks wurden auch in anderen Medien, wie der tz München, veröffentlicht. Der Bayerische Rundfunk (BR) nennt niedrige Löhne und Fachkräftemangel als Streikgründe.

Laut BR sollen die Streiks bis zum 23. Dezember andauern, sollte es kein neues Angebot der Arbeitgeber geben. Der Landesverband Bayerischer Spediteure habe sein Angebot auf 6 Prozent in zwei Schritten plus eine Einmalzahlung von 780 Euro erhöht – allerdings mit einer Laufzeit von 25 Monaten. Verdi hält dies aufgrund der langen Laufzeit für zu wenig. In der Branche arbeiten in Bayern rund 100.000 Beschäftigte in über 450 Unternehmen, so der BR. Ein neuer Verhandlungstermin steht noch nicht fest.

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