26.11.2024
Tarifstreit im privaten Busgewerbe Schleswig-Holsteins

Viertägiger Busstreik legt privaten Busverkehr in Schleswig-Holstein lahm

Der private Busverkehr in Schleswig-Holstein steht vor einem viertägigen Stillstand. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) und die "Zeit" berichten, hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten privater Busunternehmen von Dienstag bis Freitag zum Streik aufgerufen. Fahrgäste müssen sich auf erhebliche Einschränkungen einstellen.

Der Streik betrifft alle Kreise Schleswig-Holsteins mit Ausnahme des Kreises Plön sowie die kreisfreien Städte. Auch die wichtige X85-Linie nach Puttgarden und der Flughafenbus Kielius zwischen Kiel und Hamburg sind voraussichtlich vom Ausstand betroffen, wie die "Kieler Nachrichten" berichten. Die öffentlichen Verkehrsbetriebe in den kreisfreien Städten, wie beispielsweise die KVG in Kiel, sind nicht vom Streik betroffen, so der NDR.

Auslöser des Arbeitskampfes ist der im September geplatzte Tarifvertrag. Der Omnibusverband Nord (OVN) hatte den bereits ausgehandelten Abschluss zurückgezogen und dies mit der Streichliste der schwarz-grünen Landesregierung begründet, die auch den Nahverkehr betrifft. Wie der NDR berichtet, hatte der OVN bei den Verhandlungen mit einer Erhöhung der Zuschüsse zum ÖPNV gerechnet, die jedoch ausblieb. Daraufhin stimmten 98,63 Prozent der Verdi-Mitglieder für unbefristete Streiks, wie dpa meldet. Förde.news berichtet, dass Verdi dem OVN vorwirft, die Interessen kleiner Unternehmen über das Wohl der gesamten Branche zu stellen und keine zukunftsorientierten Branchenlösungen anzubieten.

Der OVN, dem rund 80 private Betriebe mit etwa 1.700 Bussen angehören, hat laut NDR ein neues Angebot vorgelegt, das eine höhere Inflationsausgleichsprämie vorsieht, aber auch eine längere Laufzeit und spätere Lohn- und Gehaltssteigerungen. Verdi lehnte dieses Angebot ab und fordert weiterhin den ursprünglichen Tarifkompromiss, der monatlich 275 Euro mehr Lohn und eine Inflationsausgleichsprämie von 850 Euro vorsah, wie die "Kieler Nachrichten" berichten. Laut Förde.news wirft Verdi dem OVN vor, über hohe Kosten zu klagen, aber keine konkreten Maßnahmen zur Verbesserung der Situation zu ergreifen.

Fahrgäste werden gebeten, sich vor Fahrtantritt bei den jeweiligen Busunternehmen oder auf deren Webseiten über mögliche Ausfälle und Notfahrpläne zu informieren. Autokraft und Dithmarschenbus wollen laut NDR Notfahrpläne veröffentlichen.

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