Bundeskanzler Olaf Scholz hat im Bundestag erneut die Notwendigkeit hervorgehoben, den Wohnungsbau in Deutschland deutlich zu steigern. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet, plädierte Scholz am 4. Dezember 2024 im Bundestag dafür, auch Flächen wie das Tempelhofer Feld in Berlin für Wohnungsbauprojekte in Erwägung zu ziehen. Der Kanzler argumentierte laut dpa (ZEIT ONLINE), dass der Wohnungsmangel in Deutschland ohne die Erschließung neuer Bauflächen und Stadtteile in den gefragtesten Städten und Regionen nicht zu bewältigen sei.
Scholz unterstrich den enormen Bedarf an neuen Wohnungen, besonders in Berlin. Als Beispiel nannte er den ehemaligen Flughafen Tempelhof, der seiner Ansicht nach „gewissermaßen brachliegt“ und bebaut werden sollte (stern.de). Diese Äußerung greift die bereits seit Jahren andauernde Diskussion um die Bebauung des Tempelhofer Feldes wieder auf. Schon vor zehn Jahren gab es Pläne für Wohnhäuser auf dem Gelände, die jedoch durch einen Volksentscheid abgelehnt wurden (Tagesspiegel). Das Tempelhofer Feld ist eine der zentralen und beliebtesten Erholungsflächen in Berlin.
Die Frage nach der Nutzung des Tempelhofer Feldes wird in Berlin seit Jahren kontrovers diskutiert. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) schlug eine Bürgerbefragung zu einer möglichen Bebauung der Randbereiche parallel zur Abgeordnetenhauswahl 2026 vor (stern.de). Wegner möchte am Rand des Geländes 15.000 bis 20.000 Wohnungen errichten lassen. Auch im Koalitionsvertrag von CDU und SPD ist vorgesehen, die Zukunft des Tempelhofer Feldes angesichts der angespannten Wohnungslage erneut zu debattieren (Tagesspiegel).
Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) plant derweil den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und setzt verstärkt auf Wasserstofftechnologie. Ab Mitte Dezember sollen Wasserstoffzüge auf der Heidekrautbahn zwischen Berlin und Groß Schönebeck beziehungsweise Schmachtenhagen eingesetzt werden (Volksstimme). Zusätzlich sind batterieelektrische Züge geplant, allerdings gibt es bei beiden Projekten Lieferverzögerungen. Das Ziel des VBB ist es, bis 2037 das gesamte Verkehrsnetz ohne Dieselfahrzeuge zu betreiben.