Am 2. Dezember 2024 führte die IG Metall Warnstreiks an neun von zehn deutschen Volkswagen-Werken durch. Wie die Zeit und die dpa berichten, starteten die Arbeitsniederlegungen um 9:30 Uhr im Werk Zwickau und setzten sich ab 10:00 Uhr in Wolfsburg und anderen Standorten fort. Neben Zwickau und Wolfsburg waren auch die Werke in Hannover, Emden, Kassel-Baunatal, Braunschweig, Salzgitter, Chemnitz und die Gläserne Manufaktur in Dresden betroffen. Das Werk in Osnabrück blieb von den Warnstreiks ausgenommen, da es nicht unter den Haustarifvertrag fällt.
Die IG Metall erklärte, die Produktion in den betroffenen Fabriken sei zeitweise zum Erliegen gekommen. Die Warnstreiks dauerten jeweils etwa zwei Stunden pro Schicht und wurden in jeder Schicht wiederholt. Zwischen den Streiks lief die Produktion regulär weiter. Der Bezirksleiter der IG Metall in Niedersachsen, Thorsten Gröger, unterstrich die Notwendigkeit der Warnstreiks, um den Druck auf Volkswagen zu erhöhen. Sollte es in den Verhandlungen keine Fortschritte geben, drohte er mit einem der härtesten Konflikte in der Geschichte von Volkswagen.
In Wolfsburg versammelten sich die Streikenden zu einer Kundgebung vor dem Vorstandshochhaus, bei der Gröger und die Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo Reden hielten. Weitere Kundgebungen fanden in Zwickau, Emden, Chemnitz, Dresden und Salzgitter statt. In Hannover und Braunschweig gingen Demonstrationszüge den Kundgebungen voraus.
Im Zentrum des Tarifkonflikts stehen die Löhne der rund 120.000 Beschäftigten in den Werken der Volkswagen AG und der über 10.000 Mitarbeiter bei VW Sachsen. Volkswagen lehnt Lohnerhöhungen ab und fordert stattdessen eine Lohnkürzung von zehn Prozent. Auch Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen sind im Gespräch. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 9. Dezember geplant.
Die IG Metall kritisiert die Verhandlungsposition von Volkswagen und betrachtet die Warnstreiks als notwendiges Mittel, um den Druck auf die Unternehmensführung zu verstärken. Aus Gewerkschaftskreisen hieß es, der Warnstreik habe vermutlich zu einem Produktionsausfall von mehr als tausend Fahrzeugen geführt. Volkswagen erklärte, man habe Vorkehrungen getroffen, um die Auswirkungen der Streiks zu minimieren.
Bereits 2018 kam es zu flächendeckenden Warnstreiks in allen großen Volkswagen-Werken in Westdeutschland. Damals beteiligten sich laut IG Metall mehr als 50.000 Beschäftigte.
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