4.12.2024
Thüringer Waldzustandbericht 2024 Erste Erholungsschritte

Thüringens Wälder erholen sich leicht – kritische Situation besteht weiterhin

Die anhaltenden Regenfälle des Jahres haben den Wäldern in Thüringen eine dringend benötigte Verschnaufpause verschafft. Trotzdem bleibt die Situation angespannt, wie der aktuelle Waldzustandsbericht zeigt, über den die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Der Anteil gesunder Bäume im Freistaat ist zwar minimal auf 19 Prozent angestiegen, der Anteil deutlich geschädigter Bäume sank aber immerhin von 53 auf 48 Prozent. Wie die "Zeit" am 4. Dezember 2024 berichtete, hat sich der Zustand der Wälder in Thüringen etwas verbessert.

Diese positive Entwicklung ist hauptsächlich auf die ausreichende Wasserversorgung zurückzuführen. Dadurch sind Schäden durch Trockenheit im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zurückgegangen. Die Wälder bleiben jedoch weiterhin stark belastet. So verursachte der Spätfrost im April, wie der Waldzustandsbericht ausführt, erhebliche Schäden, vor allem bei Eichen. Die Gefahr durch den Borkenkäfer ist laut der geschäftsführenden Agrarministerin Susanna Karawanskij (Linke) weiterhin hoch, auch wenn die Menge an Schadholz im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich deutlich unter den sechs Millionen Festmetern von 2023 liegen wird. Das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft betonte in einer Medieninformation vom 28. November 2024, dass die seit 2018 laufenden Maßnahmen zur Waldrettung greifen.

Der Waldzustandsbericht 2024, der am 4. Dezember in Hohenfelden vorgestellt wurde, gibt detaillierte Auskunft über den Zustand der verschiedenen Baumarten. Experten von ThüringenForst und dem Forstlichen Forschungs- und Kompetenzzentrum Gotha präsentierten die Ergebnisse und erläuterten die Herausforderungen der Waldumgestaltung im Angesicht des Klimawandels. Wie proplanta am 14. Dezember 2022 berichtete, waren zu diesem Zeitpunkt nur 18 Prozent der Bäume in Thüringen gesund. Der NABU Thüringen sieht neben der Klimakrise die intensive Forstwirtschaft als Hauptursache des Waldsterbens und fordert eine naturnahe Bewirtschaftung sowie eine Reform des Bundeswaldgesetzes, wie aus einer Meldung vom 13. Mai 2024 hervorgeht. Auch der MDR berichtete am 2. Mai 2023 über die Problematik des Waldsterbens in Thüringen und die notwendigen Maßnahmen zur Rettung der Wälder.

Die langfristige Gesundheit der Thüringer Wälder hängt entscheidend von den zukünftigen klimatischen Bedingungen und den Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel ab. Die Umstellung auf klimastabilere Mischwälder mit einer größeren Baumartenvielfalt ist dabei ein zentraler Punkt. Die Unterstützung der Waldbesitzer, sowohl finanziell als auch durch Beratung und Schulung, spielt eine wichtige Rolle, um die Widerstandsfähigkeit des Waldes zu stärken.

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