25.11.2024
Thyssenkrupp Stahl: Umbau mit Stellenabbau und Zukunftsinvestitionen

Thyssenkrupp Steel plant massiven Stellenabbau

Thyssenkrupp Steel Europe, Deutschlands größter Stahlhersteller, plant einen massiven Stellenabbau in den kommenden sechs Jahren. Wie das Unternehmen in Duisburg bekannt gab, sollen bis Ende 2030 rund 11.000 Stellen wegfallen. "Wie die Zeit berichtet", sollen davon 5.000 Stellen direkt abgebaut werden, während weitere 6.000 durch Ausgliederungen und Geschäftsverkäufe wegfallen (https://www.zeit.de/news/2024-11/25/thyssenkrupp-stahl-will-tausende-stellen-abbauen).

Als Grund für den Stellenabbau nennt das Unternehmen die schwache Nachfrage am Stahlmarkt. Die Produktionskapazitäten sollen von derzeit 11,5 Millionen Tonnen pro Jahr auf 8,7 bis 9,0 Millionen Tonnen reduziert werden. Dies entspricht der Versandmenge des vergangenen Geschäftsjahres. Laut dpa plant Thyssenkrupp Steel „Anpassungen in Produktion und Verwaltung“ um die 5.000 Stellen abzubauen. Die weiteren 6.000 Stellen sollen durch Ausgliederungen auf externe Dienstleister oder Geschäftsverkäufe reduziert werden.

Stahlchef Dennis Grimm betont, dass man für möglichst viele Beschäftigte langfristige Perspektiven schaffen wolle. Durch gezielte Kapazitätsanpassungen und Kostensenkungen wolle man sich an die veränderten Marktbedingungen anpassen. "Eine umfassende Optimierung und Verschlankung unseres Produktionsnetzwerkes und unserer Prozesse ist notwendig, um uns zukunftsfest aufzustellen", so Grimm. Ähnliche Aussagen finden sich auch in Berichten des Tagesspiegels und der Ruhr Nachrichten.

Die Stahlsparte von Thyssenkrupp steht schon länger unter Druck. Billigimporte aus Asien, hohe Kosten und eine schwache Nachfrage haben zu Verlusten geführt. Zusätzlich sind hohe Investitionen nötig, um die CO2-Bilanz der energieintensiven Stahlproduktion zu verbessern. In Duisburg wird derzeit eine Anlage zur Produktion von „Grünstahl“ mit Wasserstoff gebaut, die vom Bund und dem Land NRW mit zwei Milliarden Euro gefördert wird.

Trotz der staatlichen Förderung stellt das Projekt für Thyssenkrupp Steel eine große finanzielle Belastung dar. Medienberichten zufolge gab es intern Überlegungen, das Projekt abzubrechen. Das Unternehmen betont jedoch, an dem Plan festzuhalten und die bereits im Bau befindliche Direktreduktionsanlage fertigzustellen. Gleichzeitig führe man "konstruktive Gespräche", um die Wirtschaftlichkeit des Projekts sicherzustellen. Auch die "Rheinische Nachrichten" (RNZ) berichten von diesen Entwicklungen.

Parallel zum Sparprogramm treibt die Konzernmutter Thyssenkrupp die Verselbstständigung der Stahlsparte voran. Derzeit hält das tschechische Energieunternehmen EPCG 20 Prozent der Anteile. Dieser Anteil soll in einem nächsten Schritt auf 50 Prozent erhöht werden.

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