Ein 65-jähriger wohnungsloser Mann wurde am Morgen des 11. November in Esslingen schwer verletzt aufgefunden und verstarb kurz darauf im Rettungswagen. Wie die Polizei mitteilte, entdeckte eine Passantin den Mann mit schweren Kopfverletzungen am Ende einer Unterführung in der Nähe eines öffentlichen Parks und alarmierte die Rettungskräfte. Der Mann verstarb noch vor Ort. Die genaue Todesursache ist bislang ungeklärt. (dpa, 11. November 2024)
Die Polizei prüft derzeit verschiedene Szenarien. Es gibt laut derzeitigem Ermittlungsstand keine konkreten Hinweise auf eine Straftat. Ein Fremdverschulden kann jedoch noch nicht vollständig ausgeschlossen werden. Die Polizei vermutet, dass der Mann möglicherweise von einem höher gelegenen Kiesweg gestürzt ist – ob absichtlich oder unabsichtlich, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Eine Polizeisprecherin erklärte, dass die Entscheidung über eine mögliche Obduktion bei der Staatsanwaltschaft liege. Der Verstorbene hatte keine Meldeanschrift, hielt sich jedoch regelmäßig in dem Park auf und war im Obdachlosenmilieu bekannt. (Quelle: ZEIT ONLINE, 11. November 2024)
Der Fall erinnert an ähnliche Vorfälle, bei denen Obdachlose Opfer von Gewalt wurden oder aufgrund ihrer prekären Lebensumstände tödliche Unfälle erleiden. So berichtete die Süddeutsche Zeitung im Oktober 2024 über die Mordanklage gegen einen 17-Jährigen, der einen Obdachlosen in Immenstadt angegriffen haben soll. (Süddeutsche Zeitung, 18. Oktober 2024 und Süddeutsche Zeitung, 17. Oktober 2024) Auch in Wien sorgte eine Serie von Morden an Obdachlosen im Jahr 2023 für Entsetzen, wie der Focus berichtete. (Focus Online, 30. August 2023) Diese Fälle verdeutlichen die Gefährdungen, denen wohnungslose Menschen ausgesetzt sind.
Die Situation von Obdachlosen in Deutschland ist weiterhin besorgniserregend. Die Zahl der Menschen ohne festen Wohnsitz steigt, und die Corona-Pandemie hat die Lage zusätzlich verschärft. Viele Obdachlose leiden unter gesundheitlichen Problemen und sind sozial isoliert. Die Unterstützungsmöglichkeiten sind oft unzureichend, und die Stigmatisierung von Obdachlosen erschwert die Integration in die Gesellschaft.
Der tragische Tod des 65-Jährigen in Esslingen unterstreicht die Notwendigkeit, die Situation von Obdachlosen stärker in den Fokus zu rücken und die Hilfen für diese vulnerable Gruppe auszubauen. Es braucht mehr Unterkünfte, medizinische Versorgung und soziale Betreuung, um Obdachlosen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen und sie vor Gefahren zu schützen.
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