19.10.2024
Trump und der Nationalfriedhof: Ein Besuch mit Folgen
US-Wahlkampf: Kontroverse um Trump-Besuch auf Nationalfriedhof

US-Wahlkampf: Kontroverse um Trump-Besuch auf Nationalfriedhof

Ein Besuch des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump auf dem Nationalfriedhof in Arlington hat eine neue Kontroverse über seinen Umgang mit Veteranen ausgelöst. Am Montag gedachte Trump auf dem Friedhof, der sich in der Nähe der US-Hauptstadt Washington befindet, bei einer Kranzniederlegung der 13 US-Soldaten, die vor drei Jahren bei einem Selbstmordanschlag in Afghanistan getötet wurden. Anwesend waren auch einige Familienmitglieder der Opfer. Der Vorfall führte zu Spannungen zwischen Trumps Team und den Mitarbeitern des Friedhofs.

Berichten zufolge kam es während des Besuchs zu einem Konflikt, als zwei Mitarbeiter von Trump einen Angestellten des Friedhofs beschimpften und zur Seite schubsten, während dieser versuchte, Film- und Fotoaufnahmen in einem bestimmten Bereich des Geländes zu unterbinden. Kritiker werfen Trump vor, seinen Besuch für Wahlkampfzwecke missbraucht zu haben, was seine Kampagne jedoch zurückwies.

Der Nationalfriedhof bestätigte auf Anfrage, dass es zu einem Vorfall gekommen sei und dass eine Anzeige erstattet wurde. Um die Identität der betroffenen Person zu schützen, wurden keine weiteren Informationen veröffentlicht. Der Friedhof betonte, dass wahlkampfbezogene Aktivitäten auf dem Gelände gesetzlich verboten sind.

Ein Sprecher von Trump erklärte auf der Plattform X, dass ein Fotograf für den Besuch zugelassen gewesen sei. In einer Stellungnahme für NPR wurde hinzugefügt, dass der Mitarbeiter des Friedhofs möglicherweise an einer psychischen Störung gelitten habe und sich den Mitgliedern des Trump-Teams physisch in den Weg gestellt habe.

Zusätzlich veröffentlichte Trumps Wahlkampfteam auf X eine Stellungnahme von Angehörigen der in Afghanistan getöteten Soldaten, in der sie dem Republikaner für seinen Besuch dankten. Sie hätten der Anwesenheit eines Fotografen zugestimmt und beschrieben das Verhalten von Trump und seinem Team als von größtem Respekt geprägt.

Nach dem Besuch veröffentlichte Trump auf sozialen Medien einen Videoclip, in dem er den Abzug aus Afghanistan unter der Regierung des Demokraten Joe Biden als Desaster bezeichnete. Diese Äußerung stieß auf scharfe Kritik von einer liberalen Veteranen-Organisation, die den Demokraten nahesteht. Diese Organisation warf Trump vor, sich nur dann um getötete Soldaten zu kümmern, wenn er dies zu seinem eigenen Vorteil nutzen könne.

Trump hat sich in der Vergangenheit wiederholt mit abfälligen Kommentaren über Soldaten und Veteranen hervorgetan. Vor einigen Tagen scherzte er bei einem Auftritt, dass die höchste zivile Auszeichnung im Land deutlich besser sei als die höchste militärische Auszeichnung, da deren Empfänger entweder in sehr schlechtem Zustand seien, weil sie oft von Kugeln getroffen wurden, oder sie seien tot.

Die Kontroversen um Trump und seinen Umgang mit Veteranen werfen Fragen über seinen Respekt gegenüber den Streitkräften und den Opfern militärischer Konflikte auf. Während sich die politische Landschaft in den USA auf die bevorstehenden Wahlen im November 2024 vorbereitet, bleibt abzuwarten, wie sich solche Vorfälle auf Trumps Kampagne auswirken werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Vorfall auf dem Nationalfriedhof in Arlington nicht nur die Spannungen zwischen Trump und seinen Kritikern verstärkt hat, sondern auch das öffentliche Bild des ehemaligen Präsidenten in Bezug auf seine Haltung gegenüber Veteranen und militärischen Opfern beeinflussen könnte.

Quellen: dpa, NPR

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