3.12.2024
Trumps Ultimatum Geiselfreilassung bis zum 20. Januar gefordert

Trump droht Hamas im Geiselkonflikt mit Vergeltung

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat die sofortige Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln gefordert und der Hamas mit schweren Konsequenzen gedroht, sollten diese nicht bis zu seinem Amtsantritt am 20. Januar freikommen. Auf Truth Social schrieb Trump laut Frankfurter Allgemeiner Zeitung (FAZ), dass „die Hölle los sein“ werde für die Verantwortlichen der „Gräueltaten“, falls die Geiseln nicht freigelassen würden. Er drohte mit einer Vergeltung „härter als irgendjemand in der langen Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika jemals getroffen wurde“ und forderte in Großbuchstaben: „Lasst die Geiseln jetzt frei“.

Diese Forderung Trumps fällt inmitten der laufenden Bemühungen der Biden-Regierung, einen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas zu erzielen und die Geiseln zu befreien. Wie der Tagesspiegel berichtet, befinden sich noch immer knapp 100 Geiseln in der Gewalt der Hamas, darunter auch Personen mit deutscher und US-amerikanischer Staatsbürgerschaft. Die Bemühungen der Biden-Regierung blieben bisher erfolglos.

Die Situation der Geiseln ist äußerst kritisch. Die FAZ meldete den Tod des 21-jährigen israelischen Soldaten Omer Neutra, der am 7. Oktober 2023 entführt worden war. Sein Leichnam befindet sich weiterhin im Gazastreifen. Von den insgesamt 101 Geiseln ist das Schicksal vieler ungeklärt. Sicherheitsbehörden schätzen, dass etwa die Hälfte noch lebt.

Die Hamas veröffentlichte ein Video, in dem sie behauptete, 33 Geiseln seien im Kriegsverlauf getötet worden, andere seien nicht mehr auffindbar. Sie warnte, eine Fortsetzung des Krieges gefährde die verbliebenen Geiseln. Gleichzeitig bekräftigte ein Hamas-Vertreter gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) die grundsätzliche Bereitschaft der Organisation zu einem Waffenstillstand, besteht jedoch weiterhin auf ihren Bedingungen: der Freilassung palästinensischer Gefangener und dem vollständigen Rückzug der israelischen Armee.

Die Eltern des getöteten Soldaten Omer Neutra hatten sich öffentlich, insbesondere in den USA, für die Freilassung ihres Sohnes und der anderen Geiseln eingesetzt. Laut FAZ appellierten sie an Biden und Trump, gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten. Auch die amerikanisch-israelische Geisel Edan Alexander richtete in einem von der Hamas veröffentlichten Video einen Appell an Trump.

Trump reagierte auf diese Appelle und schrieb auf Truth Social, dass alle von den Geiseln sprächen, aber niemand handle. Der Spiegel berichtet, dass er den Verantwortlichen mit der „Hölle“ drohte, sollten die Geiseln nicht vor seinem Amtsantritt freikommen. Der Journalist Barak Ravid berichtete im Portal Axios, Trump sei überrascht gewesen, als er von Herzog Anfang November erfuhr, dass etwa die Hälfte der Geiseln noch am Leben sein könnte.

Es gibt Hoffnungen, dass Trump stärker als Biden auf Netanjahu einwirken kann. Nach der brüchigen Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah gibt es Berichte über leichte Fortschritte in den Verhandlungen mit der Hamas. Ägyptische Vermittler äußerten sich laut arabischen Medienberichten zuversichtlich, dass beide Seiten Kompromissbereitschaft zeigten. Auch israelische Medien berichten von einer erhöhten Bereitschaft der Hamas zu einer Vereinbarung.

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