Die deutsche Stahlindustrie befindet sich in einer herausfordernden Lage. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 04.12.2024 meldete, sind die Auftragseingänge im dritten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorquartal um 9,4 Prozent zurückgegangen. Gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres beträgt der Rückgang sogar 9,7 Prozent. Die Zeit bestätigte diese negative Entwicklung.
Auch der Auftragsbestand reduzierte sich im Vergleich zum vorherigen Quartal um 4,9 Prozent. Die produzierte Stahlmenge sank im dritten Quartal im Vergleich zum zweiten Quartal leicht um 0,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnte die Produktion allerdings um 2,7 Prozent gesteigert werden. Dpa weist jedoch darauf hin, dass die Produktion im ersten Quartal 2022, zu Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, noch um 5,2 Prozent höher lag als aktuell.
Als Hauptgrund für die schwache Konjunktur in der Stahlbranche gelten die infolge des Ukraine-Kriegs gestiegenen Energiepreise. Die hohen Energiekosten belasten die Stahlproduktion in Deutschland erheblich und führen zu weniger Aufträgen und in der Konsequenz auch zu einer gedämpften Produktion. Diese Einschätzung wird auch von anderen Medien geteilt, darunter t-online, die Weinheimer Nachrichten und die Goslarsche Zeitung.
Die Umsätze der Stahlindustrie verringerten sich zwischen Juli und September 2024 im Vergleich zum zweiten Quartal um 1,8 Prozent. Ende September 2024 waren in der Branche 71.200 Mitarbeiter beschäftigt. Das entspricht einem Zuwachs von 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und ist der höchste Beschäftigungsstand seit Ende September 2020. Gleichzeitig plant der Stahlkonzern Thyssenkrupp jedoch den Abbau und die Ausgliederung tausender Stellen.