Die Wiederwahl von Donald Trump zum US-Präsidenten hat weltweit Schockwellen ausgelöst und die internationale Ordnung grundlegend verändert. Wie die Süddeutsche Zeitung in einem Interview mit dem Politologen Herfried Münkler berichtet (SZ, 8. November 2024), beschreibt Münklers Buchtitel "Die Welt in Aufruhr" den aktuellen Zustand des Planeten treffend. Der Wahlsieg Trumps und das gleichzeitige Aus der Ampelkoalition in Deutschland unterstreichen die These einer Neuordnung der internationalen Beziehungen.
Münkler analysiert in seinem Buch die Veränderungen der globalen Machtverhältnisse und die Abkehr von liebgewonnenen Mustern, insbesondere im Westen. Die Rückkehr Trumps ins Weiße Haus verstärkt die Tendenz zu nationalistischen und protektionistischen Politiken. "Grenzen, Abschottung, Kontrolle – das ist der Sound dieses Jahrzehnts", so Münkler gegenüber der SZ. Diese Entwicklung stellt die etablierten internationalen Institutionen und Kooperationen vor große Herausforderungen.
Die Süddeutsche Zeitung berichtet in einem weiteren Artikel (SZ, 8. November 2024) über die Reaktionen auf Trumps Wahlsieg. Wladimir Putin zeigt sich offen für Gespräche mit dem designierten US-Präsidenten und betont die Notwendigkeit einer Wiederherstellung der Beziehungen zwischen Russland und den USA. Gleichzeitig äußert er sich interessiert an Trumps Vorschlägen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs. Diese Aussagen sorgen in Europa für Besorgnis, da befürchtet wird, dass sich die USA unter Trump von der Ukraine abwenden könnten.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt vor Zugeständnissen an Russland und betont die Notwendigkeit von Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Er sieht in einem schnellen Kriegsende ohne entsprechende Garantien eine Tragödie für sein Land. Die Ukraine ist im Krieg gegen Russland weiterhin auf die Unterstützung der USA angewiesen.
Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán äußert sich skeptisch über die weitere Finanzierung des Ukraine-Kriegs durch Europa, sollte die USA ihre Unterstützung einstellen. Er sieht die USA als entscheidenden Faktor für die Beendigung des Krieges und warnt vor den finanziellen Belastungen für Europa.
Die Ukraine erhebt schwere Vorwürfe gegen Russland und berichtet von Hinrichtungen ukrainischer Kriegsgefangener. Die Zahl der bekannten Fälle steige seit Ende 2023 stark an, so die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft. Diese Vorwürfe verdeutlichen die Brutalität des Krieges und die Missachtung des Völkerrechts.
Die internationalen Beziehungen stehen vor einer ungewissen Zukunft. Die Wiederwahl Trumps, der Ukraine-Krieg und die wachsenden Spannungen zwischen den Großmächten prägen die neue Ära. Die Welt befindet sich in einem Zustand des Umbruchs, und die Suche nach einer neuen internationalen Ordnung hat gerade erst begonnen.
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