Der designierte US-Präsident Donald Trump und der russische Präsident Wladimir Putin haben miteinander telefoniert. Wie die Washington Post berichtet, riet Trump Putin in diesem Gespräch, den Krieg in der Ukraine nicht weiter zu eskalieren. Trump soll dabei auch auf die Präsenz des US-Militärs in Europa hingewiesen haben (Washington Post).
Bundeskanzler Olaf Scholz plant ebenfalls, „demnächst“ wieder mit Putin zu sprechen. In der ARD-Sendung „Caren Miosga“ betonte er, dass er dies nicht im Alleingang tun werde und Gespräche mit vielen anderen, auch der Ukraine, notwendig seien (Frankfurter Allgemeine Zeitung).
Die Ukraine erwartet nach einem eigenen Vorstoß auf russisches Gebiet bei Kursk eine russische Gegenoffensive. Die New York Times berichtet unter Berufung auf amerikanische und ukrainische Militärs von einem russischen Aufmarsch von rund 50.000 Soldaten in der Region. Auch nordkoreanische Einheiten sollen sich unter ihnen befinden. Pjöngjang habe über 10.000 Soldaten nach Russland entsandt, die nach amerikanischen Erkenntnissen in russische Uniformen eingekleidet und mit russischer Ausrüstung ausgestattet wurden. Sie sollen aber in eigenen nationalen Einheiten verbleiben (Frankfurter Allgemeine Zeitung).
Trump hatte im Wahlkampf versprochen, den Krieg in der Ukraine schnell zu beenden, ohne jedoch Details zu nennen. US-Präsident Joe Biden und die Ukraine befürchten, dass die US-Militärhilfe unter Trump eingestellt werden könnte (Frankfurter Allgemeine Zeitung).
Zwischen Biden und Putin herrscht seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 Funkstille. Das Wall Street Journal berichtete unbestätigt, dass Trump als Ex-Präsident mehrfach mit Putin gesprochen habe. Trump wird am 20. Januar für eine zweite Amtszeit als Präsident vereidigt (Frankfurter Allgemeine Zeitung).
Scholz betonte, dass ein Gespräch mit Putin viele Kontakte und Gespräche voraussetze, auch mit der Ukraine. Er hatte zuletzt im Dezember 2022 mit Putin telefoniert und den Rückzug russischer Truppen gefordert. Im Juni schloss Scholz ein zukünftiges Gespräch nicht aus, betonte aber, es müsse etwas Konkretes zu besprechen geben. Moskau erklärte Anfang Oktober seine Offenheit für einen Dialog, trotz der angespannten Beziehungen zu Berlin (Frankfurter Allgemeine Zeitung).
EU-Chefdiplomat Josep Borrell forderte die Ahndung russischer Kriegsverbrechen auch nach einem Friedensschluss. Er verwies auf 140.000 registrierte Fälle und nannte das Beispiel Jahidne, wo russische Truppen 370 Menschen einen Monat lang in einem Schulkeller gefangen hielten (Frankfurter Allgemeine Zeitung).
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobte seine Drohnen- und Spezialkräfte nach einem Drohnenangriff auf Moskau. Da westliche Partner den Einsatz schwerer Waffen gegen Ziele in Russland nicht erlauben, setzt die Ukraine verstärkt Kampfdrohnen ein (Frankfurter Allgemeine Zeitung).
Russische Truppen setzten ihre Angriffe in der Ostukraine fort, insbesondere um Kurachowe am Rande des Donbass. Der ukrainische Generalstab meldete 108 russische Angriffe entlang der Front, davon 39 auf Kurachowe. Auch aus der Region Pokrowsk wurden schwere Kämpfe gemeldet (Frankfurter Allgemeine Zeitung, MDR).
Der britische Generalstabschef Tony Radakin berichtete von hohen russischen Verlusten im Oktober. Er sprach von durchschnittlich 1.500 Toten oder Verwundeten pro Tag und insgesamt möglicherweise 700.000 Opfern auf russischer Seite (Frankfurter Allgemeine Zeitung).
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