Die italienische Großbank Unicredit beabsichtigt, die Banco BPM, einen heimischen Konkurrenten, im Rahmen eines Aktientauschs im Wert von rund 10 Milliarden Euro zu übernehmen. Wie die Zeit berichtet, bietet Unicredit den BPM-Aktionären 0,175 eigene Aktien für jede Banco-BPM-Aktie an (Zeit Online, 25.11.2024). Dieses Umtauschverhältnis entspricht einem Wert von etwa 6,67 Euro pro Aktie und stellt einen geringen Aufschlag von etwa 0,5 Prozent auf den Schlusskurs der BPM-Aktie vom Freitag dar. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung ergänzt, dass Unicredit-Chef Andrea Orcel den Deal als einen Schritt sieht, um stärkere europäische Banken zu schaffen, die im globalen Wettbewerb mithalten können (FAZ, 25.11.2024).
Bei aktuell etwas mehr als 1,5 Milliarden Banco-BPM-Aktien würde die Transaktion rund 265 Millionen Unicredit-Aktien erfordern. Für Unicredit bedeutet dies eine Kapitalerhöhung um etwa 16 Prozent. Die Banco BPM wird derzeit mit etwas mehr als 10 Milliarden Euro bewertet, während die Unicredit auf eine Marktkapitalisierung von rund 62 Milliarden Euro kommt. Wie dpa meldet, müsste Unicredit für die Übernahme ihr Kapital um rund 16 Prozent erhöhen (RP Online, 25.11.2024).
Die Übernahmepläne von Unicredit für Banco BPM stehen im Kontext des Interesses der italienischen Bank an der deutschen Commerzbank. Unicredit hält bereits etwas mehr als 20 Prozent der Commerzbank-Anteile und hat Interesse an einer vollständigen Übernahme bekundet. Die Commerzbank wird derzeit mit rund 18 Milliarden Euro an der Börse bewertet. Laut Investing.com hat Unicredit bei den Aufsichtsbehörden beantragt, ihre Beteiligung an der Commerzbank auf bis zu 29,9 Prozent ausbauen zu dürfen (Investing.com, 25.11.2024). Das Handelsblatt berichtet, dass Unicredit die Übernahme von Banco BPM unabhängig von den Investitionen in die Commerzbank betrachtet (Handelsblatt).
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