Im US-Wahlkampfendspurt überschlagen sich die Ereignisse. Donald Trump sorgte am Samstag mit einer ungewöhnlichen Aussage für Aufsehen, als er sich selbst als „Vater der Befruchtung“ bezeichnete. Wie die F.A.Z. berichtet, betonte er in einer Wahlkampfrede in Greensboro, North Carolina, seine Unterstützung für künstliche Befruchtung und widersprach damit Darstellungen seiner Konkurrentin Kamala Harris. Er kündigte sogar an, im Falle eines Wahlsiegs die Kostenübernahme durch die Regierung bzw. die Versicherungspflicht für IVF-Behandlungen voranzutreiben. Dies ist eine bemerkenswerte Position für einen republikanischen Kandidaten.
Währenddessen suchte Kamala Harris die Nähe zum großen Publikum und trat in der Comedyshow „Saturday Night Live“ auf. Wie die Süddeutsche Zeitung und die F.A.Z. berichten, konnte die Demokratin in einem Sketch mit der Schauspielerin Maya Rudolph, die Harris parodierte, über sich selbst lachen. Auch Donald Trump wurde dabei auf die Schippe genommen, als Harris auf eine Szene anspielte, in der Trump Schwierigkeiten hatte, die Tür eines Müllwagens zu öffnen.
Die „New York Times“ veröffentlichte einen Meinungsartikel, in dem sie eindringlich vor einer erneuten Präsidentschaft Trumps warnte und ihn als „Bedrohung für die Demokratie“ bezeichnete. Wie die Süddeutsche Zeitung und die F.A.Z. berichten, kritisierte die Zeitung Trumps Umgang mit der Wahrheit und seine Korruptionsanfälligkeit. Sie stellte sich damit gegen die „Washington Post“, die in diesem Jahr auf eine Wahlempfehlung verzichtete.
Überraschend liegt Harris laut einer aktuellen Umfrage des „Des Moines Register“ im konservativen Bundesstaat Iowa vor Trump. Wie die F.A.Z. berichtet, sprachen sich 47 Prozent der Befragten für Harris aus, 44 Prozent für Trump. Der Vorsprung liegt allerdings innerhalb der Fehlertoleranz. Iowa gilt traditionell als republikanisch, der letzte demokratische Sieg gelang Barack Obama in den Jahren 2008 und 2012.
Wie die Tagesschau berichtet, konzentrierten sich Harris und Trump am Samstag auf Wahlkampfauftritte in North Carolina. Harris warf Trump vor, „zunehmend instabil“ zu sein und nach unkontrollierter Macht zu streben. Trump seinerseits bezeichnete Harris erneut als „Individuum mit niedrigem IQ“ und stellte ihre Fähigkeit zur Präsidentschaft in Frage. Er schürte zudem erneut die Erwartung, dass ihm ein Wahlsieg nur durch Betrug genommen werden könne.
Wenige Tage vor der Wahl demonstrierten tausende Menschen in den USA für Frauenrechte und das Recht auf Abtreibung. Wie die F.A.Z. berichtet, fand in Washington der National Women's March statt, an dem auch in anderen Städten zahlreiche Menschen teilnahmen. Der erste Women's March fand 2017 nach Trumps Amtsantritt statt.
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