5.3.2025
US-Zollstreitigkeiten: Auswirkungen auf den deutschen Aktienmarkt
Auswirkungen der US-Zollstreitigkeiten auf den deutschen Aktienmarkt

Auswirkungen der US-Zollstreitigkeiten auf den deutschen Aktienmarkt

Die von der US-Regierung unter Präsident Trump initiierten Zollstreitigkeiten, insbesondere mit China, haben spürbare Auswirkungen auf die globalen Finanzmärkte, darunter auch den deutschen Aktienmarkt. Wie die FAZ am 04.03.2025 berichtete, belasteten die Zollstreitigkeiten den US-Leitindex Dow Jones Industrial, der nach einem zwischenzeitlichen Erholungsversuch letztlich ein Minus von 1,55 Prozent verzeichnete. Auch der marktbreite S&P 500 büßte 1,22 Prozent ein. Die FAZ zitierte einen Marktstrategen von CalBay Investments, der die Schwierigkeiten für Anleger hervorhob, auf Basis der Nachrichtenlage Investitionsentscheidungen zu treffen. Die Unsicherheit über die Dauer der Zölle und die Möglichkeit eines Handelskrieges führe zu Nervosität und Verkaufsdruck.

Besonders betroffen von den US-Zollstreitigkeiten sind laut FAZ international agierende Unternehmen wie Boeing, dessen Aktien im Dow um 6,6 Prozent sanken. Auch die Aktien von Automobilherstellern und Zulieferern litten, da viele Unternehmen Mexiko als Produktionsstandort nutzen und von dort aus den US-Markt bedienen. Ford und General Motors verzeichneten Rückgänge von 2,9 bzw. 4,6 Prozent. Die Deutsche Bank, deren Stratege Jim Reid von der FAZ zitiert wurde, verwies auf den starken Anstieg des VIX-Index, einem Gradmesser für die Angst der Anleger.

Eine Analyse der Deutschen Bank Research vom April 2018, die die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und den USA beleuchtet, zeigt Deutschlands Position als wichtigen Handelspartner der USA. Der damalige Handelsüberschuss Deutschlands gegenüber den USA von rund 50 Milliarden Euro unterstreicht die Bedeutung des US-Marktes für deutsche Unternehmen. Die Deutsche Bank Research argumentiert, dass die US-Handelsdefizite nicht unbedingt auf unfaire Handelspraktiken zurückzuführen sind, sondern auf die Spezialisierung der deutschen Wirtschaft und die hohe Wettbewerbsfähigkeit im Kapitalgütersektor. Die Studie hebt hervor, dass deutsche Unternehmen frühzeitig auf ausländische Wachstumsmärkte, einschließlich der USA, gesetzt haben.

Eine Studie von Boer, Menkhoff und Rieth (DIW, 2022) untersucht die vielschichtigen Auswirkungen der US-Handelspolitik auf die Finanzmärkte. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass restriktive US-Handelspolitikschocks die Aktienkurse in den USA und international heterogen, aber im Allgemeinen negativ beeinflussen. Sie erhöhen die Marktunsicherheit, senken die US-Zinsen und führen zu einer Aufwertung des US-Dollars. Die Effekte sind über mehrere Wochen oder Quartale hinweg signifikant. Die Studie betont die Bedeutung der Handelspolitikunsicherheit, die die Auswirkungen des tatsächlichen Zollniveaus dominiert.

IFC Markets vergleicht die Performance des deutschen mit dem US-Aktienmarkt und stellt fest, dass die wichtigsten Aktienindizes weltweit ähnliche Bewegungen aufweisen. Die Analysten von IFC Markets weisen jedoch darauf hin, dass die unterschiedlichen Geldpolitiken der Zentralbanken im Laufe der Zeit zu unterschiedlichen Entwicklungen führen können. Die US-Notenbank Federal Reserve hatte eine Straffung der Geldpolitik angekündigt, während die Europäische Zentralbank und die Bank of Japan eine lockere Geldpolitik verfolgten. Dies könnte sich auf die Aktienkurse und die Dynamik der Aktienmarktindizes auswirken.

Quellen:

  • https://www.faz.net/aktuell/finanzen/finanzmarkt/aktienschluss-in-new-york-zollstreitigkeiten-belasten-us-boersen-110336017.html
  • https://www.dbresearch.com/servlet/reweb2.ReWEB?rwnode=RPS_EN-PROD$INTERNAT&rwsite=RPS_EN-PROD&rwobj=ReDisplay.Start.class&document=PROD0000000000467126
  • https://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.821509.de/dp1956.pdf
  • https://www.ifcmarkets.com/en/spread-trading/german-stock-vs-us-stock
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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