Erleichterung und Anspannung lagen eng beieinander nach dem knappen 2:1-Sieg des VfB Stuttgart gegen den 1. FC Kaiserslautern in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß hatte seine Startelf im Vergleich zum vorherigen Spiel stark verändert, neun neue Spieler kamen zum Einsatz. Der Erfolg gegen den letztjährigen Finalisten hing jedoch am seidenen Faden, nicht zuletzt aufgrund einer umstrittenen Schiedsrichterentscheidung, die, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) berichtet, für hitzige Diskussionen sorgte.
Der zentrale Punkt der Kritik war ein Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Daniel Schlager in der 43. Minute nach einem Foul von Fabian Rieder an Marlon Ritter. Wie TV-Bilder eindeutig zeigten, ereignete sich das Foul knapp außerhalb des Strafraums. Boris Tomiak verwandelte den Strafstoß zum 1:1-Ausgleich. Schlager selbst räumte seinen Fehler später ein und entschuldigte sich, wie Sky berichtete. Die Partie verdeutlichte die Bedeutung des Video-Assistenten (VAR), der im DFB-Pokal jedoch erst ab dem Achtelfinale eingesetzt wird.
Stuttgarts Sportvorstand Fabian Wohlgemuth sprach sich, laut F.A.Z., für den Einsatz des VAR bereits ab der zweiten Pokalrunde aus. Er argumentierte, dass sich alle Beteiligten an die Rahmenbedingungen des VAR gewöhnt hätten und Fehler wie dieser durch den Videobeweis vermeidbar wären. Wohlgemuth betonte die potenziell schwerwiegenden Folgen der Fehlentscheidung, die "am Ende auch verheerend hätte sein können".
Auch Hoeneß äußerte sich zur strittigen Szene und zeigte Verständnis für den Schiedsrichter. Er war überzeugt, dass der Elfmeter mit VAR nicht gegeben worden wäre. Der Vorfall sei ein klares Beispiel dafür, wie technische Hilfsmittel Schiedsrichter bei ihrer Arbeit unterstützen können.
Um den knappen Sieg zu sichern, musste Hoeneß schließlich doch einige seiner Stammspieler einwechseln, die er eigentlich schonen wollte. Deniz Undav, Angelo Stiller, Enzo Millot und Jamie Leweling kamen in die Partie und sorgten für die Wende. Kaiserslauterns Trainer Markus Anfang erkannte die Leistung seiner Mannschaft an, die sich "ordentlich verkauft" habe. Er betonte aber auch, dass der VfB "richtig nachlegen" musste, um zu gewinnen.
Der Siegtreffer für Stuttgart fiel schließlich in der 75. Minute durch Chris Führich, der nach einer Muskelverletzung sein Comeback gab. Führich selbst wollte seine Leistung nicht überbewerten und stellte die Mannschaft in den Vordergrund. Für den VfB Stuttgart steht bereits am Freitag das nächste wichtige Spiel in der Bundesliga bei Bayer Leverkusen an – dann auch wieder mit Unterstützung des Video-Assistenten.
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