Die anhaltende Krise beim FC Hansa Rostock hat eine neue Dimension erreicht: Die Politik schaltet sich ein. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, äußerte sich Mecklenburg-Vorpommerns Sportministerin Stefanie Drese (SPD) besorgt über die Situation beim Drittligisten. "Der Verein muss sich auf allen Ebenen glaubhaft und entschlossen lossagen von Gewalt, Hass und Bedrohung, ansonsten droht er im Chaos zu versinken", so Drese laut dpa. Die Rücktrittswelle im Aufsichtsrat des Vereins zeige einen tiefen Riss und einen Machtkampf innerhalb der Gremien.
Auslöser der jüngsten Eskalation war ein Angriff vermummter Täter auf einen Fan-Sonderzug von Rot-Weiss Essen am vergangenen Samstag. Die Essener Anhänger waren auf dem Weg zum Drittligaspiel gegen Hansa Rostock, als ihr Zug in Brandenburg gestoppt und attackiert wurde. Fünf Aufsichtsratsmitglieder des FC Hansa traten daraufhin zurück. Sie sahen eine "rote Linie überschritten", wie sie in einer gemeinsamen Erklärung bekanntgaben. Auch der Tagesspiegel berichtete über den Vorfall und die darauffolgenden Rücktritte.
Sportministerin Drese sicherte dem Vereinsvorstand um Jürgen Wehlend ihre Unterstützung zu. Sie habe bei einem persönlichen Gespräch den Eindruck gewonnen, dass Wehlend den Verein aus dem "Sumpf von Gewalt und Hass" ziehen wolle, zitiert die dpa die Ministerin. Auch Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (SPD) erwartet "harte Konsequenzen" für die Täter. Er bezeichnete den Angriff als "grässlich" und betonte den Schaden für Verein, Stadt und Land. Hansa Rostock habe bereits Unterstützung bei den Ermittlungen zugesichert.
Drese appellierte an alle Fans, sich klar gegen Gewalt zu positionieren. Es müsse deutlich werden, dass die Täter nicht den FC Hansa repräsentierten. Die Neubesetzung des Aufsichtsrates sei eine wichtige Weichenstellung für die Zukunft des Vereins. Die Ministerin bot ihre Hilfe bei der Suche nach geeigneten Kandidaten an.
Die anhaltende Krise beim FC Hansa Rostock wird auch in anderen Medien thematisiert. Die Ostsee-Zeitung berichtet ausführlich über die aktuellen Entwicklungen und bietet einen Newsticker mit allen wichtigen Informationen. Der MDR berichtete ebenfalls über den Angriff auf den Fan-Zug und die Rücktritte im Aufsichtsrat. Auch stern.de greift das Thema auf und beleuchtet die politische Dimension der Krise.
Die Situation beim FC Hansa Rostock bleibt angespannt. Der Verein steht vor der Herausforderung, sich glaubhaft von Gewalt zu distanzieren und das Vertrauen der Öffentlichkeit zurückzugewinnen.
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