Die Krise beim BVB vertieft sich. Nach der Niederlage gegen Wolfsburg im DFB-Pokal steht Trainer Nuri Sahin stark unter Druck. Doch wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, ist Sahin nicht allein für die Misere verantwortlich.
Das 0:1 nach Verlängerung in Wolfsburg war ein weiterer Tiefpunkt für den Champions-League-Finalisten der Vorsaison. Wie Radio Köln berichtet, reagierten die mitgereisten Fans mit Pfiffen auf die erneute Niederlage. Sportdirektor Sebastian Kehl stellte sich jedoch demonstrativ vor Sahin und betonte die Geschlossenheit des Vereins. „Wir werden zusammenstehen. Wir gehen da gemeinsam durch“, zitiert Radio Köln Kehl.
Die FAZ analysiert die Situation und sieht mehrere Faktoren, die zur aktuellen Krise beigetragen haben. Neben den sportlichen Rückschlägen und der hohen Anzahl an Verletzten, spielt auch die Kaderplanung eine entscheidende Rolle. Das Aufgebot sei zu klein, um in drei Wettbewerben – Bundesliga, Champions League und DFB-Pokal – bestehen zu können. Dies wurde besonders deutlich, als Sahin in der Verlängerung in Wolfsburg kaum noch Alternativen auf der Bank hatte, während der VfL noch frische Kräfte einwechseln konnte. Wie der General-Anzeiger Bonn (GA) berichtet, brachte Wolfsburgs Trainer Ralph Hasenhüttl Spieler wie Jonas Wind, Tiago Tomas und Jakub Kaminski, für die der Verein zusammen rund 30 Millionen Euro ausgegeben hatte. Sahin hingegen musste auf junge Spieler aus der zweiten Mannschaft zurückgreifen.
Bereits nach dem 0:0 in Bremen am zweiten Spieltag war die Kaderbreite Thema. Damals verteidigte Sahin noch die Transferpolitik des Vereins und betonte die Chance für junge Spieler. Nach dem Pokal-Aus klang das, wie der GA berichtet, anders. Sahin bedauerte, keine Spieler wie Karim Adeyemi oder Gio Reyna einwechseln zu können.
Der Westen berichtet, dass der Druck auf Sahin nach dem Pokal-Aus weiter zunimmt. Am kommenden Bundesliga-Spieltag wartet mit RB Leipzig ein schwerer Gegner. Die letzten drei Duelle gegen Leipzig hat der BVB verloren. Eine weitere Niederlage würde den Rückstand auf die Tabellenspitze auf zehn Punkte anwachsen lassen.
Focus Online analysiert die Leistung der einzelnen BVB-Spieler im Pokalspiel gegen Wolfsburg und vergibt Noten. Torhüter Gregor Kobel erhält die beste Note (2), während Spieler wie Felix Nmecha, Maximilian Beier und Jamie Gittens mit einer 5 bewertet werden.
Web.de diskutiert in einem Pro und Contra, ob Trainer Edin Terzic, der in der Saison 2023/24 Trainer des BVB war, Schuld an der damaligen Misere des Vereins war. Während Michael Schleicher Terzic kritisiert und ihm die Schuld an der fehlenden Weiterentwicklung und der schlechten Spielphilosophie gibt, verteidigt Julian Münz den Trainer und sieht die verfehlte Transferpolitik von Sportdirektor Sebastian Kehl als Hauptgrund für die Probleme.
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