Der Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven gewinnt einen bedeutenden Partner aus China. Wie die Zeit und die Süddeutsche Zeitung berichten, wird eine Tochtergesellschaft der Ningbo Zhoushan Port Group, einem der größten Hafenbetreiber Chinas, als erster Mieter in das neue Logistikzentrum des Güterverkehrszentrums im Jade-Weser-Port einziehen. Die Geschäftsführer der Container Terminal Wilhelmshaven Jade-Weser-Port GmbH und der 3 P Logistics Parks sehen in dieser Ansiedlung einen wichtigen Schritt zur Stärkung des Hafens als Drehscheibe im internationalen Warenverkehr und erwarten die Schaffung neuer Arbeitsplätze.
Die Kooperation mit der Ningbo Zhoushan Port Group ermöglicht die Vermarktung des Jade-Weser-Ports als "Sister Port" (Schwesterhafen) von Ningbo. Dadurch wird der niedersächsische Hafen in eine Reihe mit bedeutenden internationalen Häfen wie Antwerpen oder Houston gestellt. Die Ansiedlung des chinesischen Logistikunternehmens bietet dem Jade-Weser-Port die Chance, sich zu einem führenden europäischen Umschlagplatz für asiatische Güter zu entwickeln und eine Schlüsselrolle im transatlantischen Handel zu übernehmen.
Ningbo Ports plant, eigene Direktverbindungen nach Wilhelmshaven mit einer Transferzeit von 26 Tagen einzurichten. Darüber hinaus planen die Reedereien Hapag-Lloyd und Maersk laut Angaben des Jade-Weser-Ports die Einrichtung einer neuen Linienverbindung zwischen Wilhelmshaven und Ningbo im kommenden Jahr. Bereits seit 2017 steuert die chinesische Reederei Cosco den Jade-Weser-Port regelmäßig an, wie der NDR berichtet. Im Mai 2024 äußerte Cosco nach Gesprächen mit dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil Interesse an einem Ausbau der Aktivitäten in Wilhelmshaven, möglicherweise sogar an der Einrichtung einer zweiten Linie. Für einen Ausbau der Aktivitäten ist laut Cosco eine verbesserte Hinterlandanbindung des Hafens entscheidend.
Das Güterverkehrszentrum des Jade-Weser-Ports zieht weiterhin Investoren an. Wie mehrcontainerfuerdeutschland.de berichtet, entsteht dort bis Ende 2022 ein neuer Logistikneubau des Projektentwicklers DFI. Das rund 36.000 Quadratmeter große Gebäude soll den Bedarf an modernen Logistikflächen im Großraum Wilhelmshaven decken und durch seine trimodale Anbindung (Hafen, Autobahn, Schiene) optimale Bedingungen für Unternehmen aus Industrie, Handel und Logistik bieten. Auch das chinesische Logistikunternehmen China Logistics hat bereits in den Jade-Weser-Port investiert und errichtet dort ein Logistikzentrum auf einer Fläche von über 20 Hektar.