20.10.2024
Vegetarismus in Bayern auf dem Vormarsch

Ernährungsstudie: Anzahl der Vegetarier in Bayern hat sich seit 2003 verdreifacht

Obwohl Bayern für seine deftige Küche mit viel Fleisch bekannt ist, zeichnet sich ein deutlicher Trend zu vegetarischen und veganen Ernährungsformen ab. Laut einer neuen Studie, über die die Zeit am 20. Oktober 2024 berichtete, hat sich die Zahl der Menschen im Freistaat, die auf tierische Produkte verzichten, in den letzten 20 Jahren verdreifacht.

Demnach ernähren sich derzeit rund fünf Prozent der bayerischen Bevölkerung vegetarisch, während ein Prozent eine vegane Lebensweise pflegt. Im Jahr 2003 gaben hingegen nur zwei Prozent der Bayern an, sich vegetarisch oder vegan zu ernähren. Dieser Anstieg ist besonders bemerkenswert, da vegetarische und vegane Ernährungsweisen in Bayern im Vergleich zu anderen Bundesländern noch immer eine Ausnahme darstellen.

Die Studie zeigt auch, dass insbesondere junge Frauen zwischen 18 und 24 Jahren (zehn Prozent) eine vegetarische und sieben Prozent eine vegane Ernährung bevorzugen. Im Gegensatz dazu ist der Anteil der Vegetarier und Veganer in der gleichen Altersgruppe bei Männern deutlich geringer. Insgesamt gab die Mehrheit der Befragten (neun von zehn Personen) an, keiner speziellen Ernährungsweise zu folgen.

Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt ist der Anteil der Vegetarier und Veganer in Bayern jedoch deutlich niedriger. Laut einer repräsentativen Umfrage aus dem Oktober 2023 ernähren sich deutschlandweit rund zwölf Prozent der Menschen vegetarisch oder vegan. Ähnlich wie in Bayern sind auch hier Frauen und Personen unter 30 Jahren überrepräsentiert.

Die bayerische Studie wurde vom Kompetenzzentrum für Ernährung in Zusammenarbeit mit Forschenden der Universität Augsburg, der Ludwig-Maximilians-Universität und der Technischen Universität München durchgeführt. Sie soll am Montag von der bayerischen Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Kaniber betonte die Bedeutung der Studie für eine faktenbasierte und ideologiefreie Ernährungspolitik. "Gesunde Ernährung beginnt mit Wissen, nicht mit Verboten", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in München. Die Studie liefere wichtige Erkenntnisse über die tatsächlichen Essgewohnheiten der Menschen und bilde damit die Grundlage für eine zukunftsorientierte Ernährungspolitik.

Die Ministerin sieht in der Studie auch wichtige Erkenntnisse für die zukünftige Ausrichtung der Landwirtschaft. "Der Geschmack der Zukunft wird in den Essgewohnheiten von heute entdeckt", so Kaniber. Es sei die Aufgabe der Politik, diese Entwicklungen zu erkennen und daraus Visionen für eine nachhaltige Landwirtschaft und Ernährungswirtschaft zu entwickeln. Was auf den Tellern der Menschen lande, bestimme letztendlich, was künftig auf den Feldern angebaut werde.

Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2024-10/20/zahl-der-vegetarier-in-bayern-seit-2003-verdreifacht
  • https://www.sueddeutsche.de/bayern/ernaehrungsstudie-zahl-der-vegetarier-in-bayern-seit-2003-verdreifacht-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241020-930-265161
  • https://www.borkenerzeitung.de/welt/in-ausland/panorama/Zahl-der-Vegetarier-in-Bayern-seit-2003-verdreifacht-560622.html
  • https://www.radioarabella.de/thema/nachrichten/
  • https://www.kurier.de/thema/Bayern
  • https://www.stern.de/gesellschaft/regional/bayern/gemuese--durchwachsene-kuerbisernte-in-deutschland-35157858.html
  • https://www.stern.de/gesellschaft/regional/nordrhein-westfalen/kaum-erforschte-krankheiten--zu-erschoepft-fuer-den-alltag--me-cfs-diagnosen-verdreifacht-35157916.html
  • https://www.radio-bamberg.de/kategorie/nachrichten/dpa-nachrichten/bayern-nachrichten/
  • https://www.donaukurier.de/nachrichten/bayern
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