October 3, 2024
Verabschiedung von Ulrich Vosgerau als Lehrbeauftragter der Universität zu Köln

Der habilitierte Verfassungsrechtler Ulrich Vosgerau wird seine Lehrtätigkeit an der Universität zu Köln aufgeben. Dies bestätigte die Universität gegenüber der F.A.Z. und bestätigte damit einen Bericht des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Vosgerau, der als Rechtsanwalt unter anderem die AfD und Björn Höcke vertrat, ist seit 2018 dauerhaft von der Lehre beurlaubt.

Vosgerau begründete seine Entscheidung gegenüber der F.A.Z. mit seinem beruflichen Erfolg als Rechtsanwalt und seinen zusätzlichen Verpflichtungen als Publizist und Vortragsredner. „Aufgrund meines beruflichen Erfolgs als viel gefragter Rechtsanwalt und zahlreicher zusätzlicher Verpflichtungen als Publizist und Vortragsredner sah ich mit nach reiflicher Prüfung letztlich außerstande, wieder eine regelmäßige Titellehre in Köln aufzunehmen, zumal dies jedes Mal mit einer Anreise aus Berlin verbunden wäre.“

Die Universität zu Köln hatte in der Vergangenheit bereits Überlegungen angestellt, Vosgerau den Status des Privatdozenten zu entziehen. Dies gestaltete sich jedoch als rechtlich schwierig. Nach der Teilnahme Vosgeraus am sogenannten „Potsdamer Treffen“, das vom Recherchenetzwerk „Correctiv“ als Geheimtreffen von Rechtsextremen und AfD-nahen Personen dargestellt wurde, teilte die Fakultät im April 2024 mit, dass es „aus rechtlichen Gründen keinerlei Veranlassung“ gebe, Vosgerau die Lehrbefugnis zu entziehen.

Der Zeitpunkt des Verzichts auf die Lehrbefugnis fällt mit dem Versuch von 128 Staatsrechtlern zusammen, sich von Vosgerau zu distanzieren. Vosgerau selbst bezeichnet dies als Zufall. „Hätte ich gewusst, dass sich Ende September eine neue Kampagne gegen mich entfalten würde, hätte ich die Aufgabe meiner Privatdozentur vermutlich um ein bis zwei Semester verschoben“, erklärte er gegenüber der F.A.Z.. Zuvor hatte es bereits Bemühungen gegeben, ihn aus der Vereinigung auszuschließen, was aufgrund der Satzung jedoch nicht möglich gewesen wäre.

Vosgerau plant, weiterhin Mitglied der Vereinigung zu bleiben. Die Satzung erlaubt dies auch Personen, die nicht mehr als Forscher und Lehrer an einer deutschsprachigen Universität tätig sind. „Ich bin und bleibe habilitierter Staatsrechtslehrer“, so Vosgerau. Ob er an der kommenden Tagung der Vereinigung in Luzern teilnehmen wird, ließ er offen.

Quelle: FAZ.NET

Weitere Informationen finden Sie unter:

  • https://www.faz.net/aktuell/wissen/forschung-politik/ulrich-vosgerau-ist-kein-privatdozent-mehr-110024434.html
  • https://rsw.beck.de/aktuell/daily/meldung/detail/staatsrechtslehrer-vereinigung-vosgerau-afd-distanzierung
  • https://idas.noblogs.org/?p=2973
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