Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Tessa Ganserer hat angekündigt, bei der kommenden Bundestagswahl nicht mehr zu kandidieren. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) berichtet, nannte die 47-Jährige als Grund für ihren Rückzug den „menschenverachtenden Hass“, dem sie aufgrund ihrer Transidentität ausgesetzt gewesen sei.
Ganserer war 2021 als eine von zwei Transfrauen in den Bundestag eingezogen. In ihrer Erklärung betonte sie, dass ihre Entscheidung „kein Weglaufen vor denen“ sei, „die mich seit Jahren verspotten, beleidigen und bedrohen“. Die Arbeit als Abgeordnete habe sie „menschlich enorm bereichert“. Dennoch sei der Hass, der ihr aufgrund ihres „Seins“ entgegengebracht worden sei, „gewaltig an die Nieren gegangen“.
Ganserer saß seit 2013 im bayerischen Landtag, bevor sie 2021 in den Bundestag gewählt wurde. Die Grünen-Politikerin ist eine von zwei Transfrauen im Bundestag. Sie war mehrfach das Ziel von spöttischen Bemerkungen der AfD-Parlamentarierin Beatrix von Storch, wie dpa berichtet.
In ihrer Erklärung erklärte Ganserer weiter: „Ich kann gar nicht mehr zählen, wie viele mir gesagt haben, dass ich ihnen mit meiner politischen Arbeit Mut mache.“ Eine „höhere Anerkennung“ für ihre Arbeit könne sie sich nicht vorstellen. Für sie sei immer klar gewesen, dass es ein Amt auf Zeit sei und sie nicht bis zur Rente im Parlament sitzen wolle. Es solle ein Leben nach der Politik für sie geben.
Quelle: dpa/AFP
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/tessa-ganserer-tritt-wegen-trans-feindlichkeit-nicht-mehr-fuer-den-bundestag-an-110023638.html
