24.11.2024
Verbesserte Sensorik entdeckt mehr kleine Verschmutzungen in Nord- und Ostsee

Mehr Verschmutzungen in Nord- und Ostsee entdeckt – verbesserte Sensorik als Ursache

Die Überwachungsflüge über Nord- und Ostsee haben im vergangenen Jahr eine erhöhte Anzahl an Verschmutzungen aufgedeckt. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, führt das Havariekommando in Cuxhaven diesen Anstieg auf die verbesserte Sensorik der eingesetzten Überwachungsflugzeuge zurück. (Quelle: ZEIT ONLINE)

Im Schnitt registrierten die Marineflieger 2023 alle 7,7 Flugstunden eine Verschmutzung. Zum Vergleich: Zwischen 2009 und 2022 lag dieser Wert zwischen 12,5 und 20 Flugstunden. Der Sprecher des Havariekommandos erklärte gegenüber der dpa, die neue Sensorik sei empfindlicher und finde daher mehr, auch kleinere Verschmutzungen. Der Großteil der entdeckten Verschmutzungen hatte ein Volumen von 0,1 Kubikmetern (100 Litern) oder weniger.

Die Luftüberwachung der Meere existiert seit 1986. Ziel ist es, Verschmutzungen in deutschen Gewässern zu identifizieren und die Verursacher ausfindig zu machen. Das Havariekommando, eine gemeinsame Einrichtung des Bundes und der fünf norddeutschen Küstenländer, kooperiert dabei mit den Marinefliegern in Nordholz (Niedersachsen). Zwei Dornier Do 228 Sensorflugzeuge, ausgestattet mit Radar, Infrarot- und Ultraviolettsensoren, werden vom Marinefliegergeschwader 3 „Graf Zeppelin“ betrieben und gewartet. Diese Technik ermöglicht die Erkennung von Ölfilmen und anderen Verunreinigungen auf der Wasseroberfläche.

Die Anzahl der entdeckten Verschmutzungen pro Flugstunde war über Jahre hinweg rückläufig. In den Anfangsjahren der Überwachung (1986-1996) wurde im Schnitt alle vier Flugstunden eine Verschmutzung festgestellt. Diese Entwicklung wurde vom Havariekommando als Erfolg der Marineflieger gewertet und als Abschreckung für potenzielle Umweltsünder interpretiert. Die Süddeutsche Zeitung berichtet ebenfalls über die gestiegene Anzahl an entdeckten Verschmutzungen und die Rolle der neuen Sensorik. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)

Im Jahr 2023 führten die Marineflieger 380 Einsätze durch und entdeckten dabei 143 Verschmutzungen. Davon befanden sich 124 in der Nordsee und 19 in der Ostsee. 56 Verschmutzungen lagen in deutschen Gewässern, der Großteil wiederum in der Nordsee. Die restlichen Verschmutzungen wurden in den Seegebieten der Niederlande, Dänemarks und Schwedens registriert und an die jeweiligen Behörden gemeldet. 31 der 143 Verschmutzungen waren ölbasiert. Fast alle in deutschen Gewässern gefundenen Verunreinigungen waren laut Havariekommando zu klein, um bekämpft zu werden. Eine Ausnahme bildete die Havarie des Fischkutters „Wotan“ vor Büsum im Sommer 2023, bei der rund 0,51 Kubikmeter Dieselöl ausliefen.

In etwa 25 Prozent der Fälle konnte ein Verursacher identifiziert werden. Die gesammelten Beweise werden an die zuständigen Ermittlungsbehörden übergeben, die über die Einleitung strafrechtlicher Ermittlungen entscheiden. Auch stern.de berichtet über die Zunahme der entdeckten Verschmutzungen und die Rolle der verbesserten Technik. (Quelle: stern.de)

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