Der Verfassungsschutz steht vor neuen Herausforderungen, die eine Anpassung der Behörde erfordern. Die zunehmende Digitalisierung, die Vermischung extremistischer Ideologien und die wachsende Bedeutung des Internets erfordern neue Kompetenzen und Personalaufstockungen.
Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, plant der Verfassungsschutz des Saarlandes, seine Behörde um zehn auf knapp 100 Stellen aufzustocken. Der Leiter des Verfassungsschutzes, Ulrich Pohl, betonte im Gespräch mit der dpa die Notwendigkeit dieser Maßnahme: «Die Sicherheitslage stellt uns vor große Herausforderungen». Die personelle Verstärkung sei essentiell, um die «Aussagefähigkeit und Bewertung» der Behörde zu verbessern.
Zu den aktuellen Herausforderungen zählt laut Pohl die zunehmende Schwierigkeit, die riesigen Datenmengen in unterschiedlichen Formaten und Plattformen auszuwerten. Um dem entgegenzuwirken, werden neue Kompetenzen benötigt, insbesondere im Bereich der Datenwissenschaft. Data-Scientisten sollen in enger Zusammenarbeit mit den Auswertern eine strukturierte und auswertbare Datenbasis schaffen.
Neben der Datenanalyse sollen auch die Beratungstätigkeiten der Cyberabwehr und des Sabotageschutzes durch neue IT-Experten verstärkt werden. Der sichere Austausch großer und teilweise geheimer Datenmengen wird als unabdingbare Voraussetzung für eine funktionierende Arbeit des Verfassungsschutzes gesehen.
Neben IT-Experten sind auch Islamwissenschaftler gefragt. Sie sollen dabei helfen, islamistische und terroristische Radikalisierungstendenzen frühzeitig zu erkennen und die Grundlage für Bewertungen der Behörde zu verbessern.
Innenminister Reinhold Jost (SPD) bezeichnete die zehn neuen Stellen als den «stärksten Aufwuchs», den es bislang bei der Verfassungsschutzbehörde gegeben habe. Er betonte die Bedeutung des Verfassungsschutzes als «Frühwarnsystem gegen Bedrohungen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung». Das neue Personal soll die Behörde besser für die zunehmenden Bedrohungen durch Extremisten rüsten.
Die personelle Aufstockung ist Teil eines umfassenderen Plans zur Stärkung der Sicherheitsbehörden. So soll auch die Polizei personell aufgestockt und mit neuen Befugnissen ausgestattet werden, um den Herausforderungen der digitalen Zeit gerecht zu werden.
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