Das Brandenburg Museum für Zukunft, Gegenwart und Geschichte in Potsdam widmet sich ab Donnerstag, den 7. November 2024, der Frage, wie die Erinnerungskultur an die NS-Verbrechen auch nach dem Tod der letzten Zeitzeugen aufrechterhalten werden kann. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, eröffnet das Museum die Ausstellung "In Echt? – Virtuelle Begegnung mit NS-Zeitzeug:innen".
Die Ausstellung setzt auf innovative Virtual-Reality-Technologie (VR), um Besuchern interaktive Begegnungen mit Zeitzeugen zu ermöglichen. Mittels VR-Brillen können die Gäste in eine simulierte Interviewsituation eintauchen und fünf Menschen begegnen, die den Nationalsozialismus als Kinder oder Jugendliche erlebt haben. Diese Frauen und Männer, so die dpa, engagieren sich seit vielen Jahren gegen das Vergessen und erzählen beispielsweise in Schulen von ihren Erlebnissen. Durch die VR-Technologie entsteht ein Gefühl der Nähe, "fast fühlt es sich an, als würden diese Menschen vor ihnen sitzen", so die dpa.
Ergänzend zur VR-Erfahrung bietet die Ausstellung einen Parcours, der die Produktionsumstände der virtuellen Interviews beleuchtet. Das Museum plant außerdem ein begleitendes Programm mit verschiedenen Workshops. Der Besuch der Ausstellung wird ab 14 Jahren empfohlen.
Das Projekt "In Echt? – Virtuelle Begegnung mit NS-Zeitzeug:innen", auf dem die Ausstellung basiert, wurde von der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte in Kooperation mit der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF durchgeführt und von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) gefördert. Die mobile Ausstellung tourte bereits im Herbst 2023 durch Brandenburg und machte an verschiedenen Orten Station, wie auf der Webseite der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte zu lesen ist. Die Ausstellung im Brandenburg Museum erweitert das Projekt um einen pädagogischen Parcours und läuft vom 8.11.2024 bis zum 23.2.2025.
Zur Eröffnung am 7. November findet ein Podiumsgespräch mit der Zeitzeugin Ruth Winkelmann und Ksenia Eroshina vom ZWEITZEUGEN e.V. statt. Wie die Webseite des Museums berichtet, wird der Antisemitismusbeauftragte für das Land Brandenburg, Andreas Büttner, ein Grußwort sprechen.
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