Das neue Sofa „Anagram“ von Vitra, entworfen von den Designern Alexis Tourron und Stefano Panterotto, wirbt mit Wandelbarkeit und Langlebigkeit. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) berichtet, soll das Möbelstück den sich verändernden Lebensumständen der kommenden 30 Jahre gerecht werden. Während der Design Week in Paris demonstrierten die Designer die Flexibilität des Sofas: Von der L-Form zur Chaiselongue, mit oder ohne Rückenlehnen und Tischen – „Anagram“ lässt sich immer wieder neu konfigurieren und sogar zu ganzen Landschaften verbinden, ideal für große Räume wie Hotelhallen oder Salons.
Der Name „Anagram“ spielt, wie die F.A.Z. erläutert, auf die Wandelbarkeit des Sofas an. Er stammt aus dem Griechischen und bedeutet die Bildung eines neuen Wortes durch Umstellung von Buchstaben. Dem Entwurf liegt eine von Vitra in Auftrag gegebene Studie zugrunde, die das „Sofa der Zukunft“ erforschen sollte. Wie Tourron gegenüber der F.A.Z. erklärt, war der Anspruch, ein Möbelstück zu kreieren, das auch in 30 Jahren noch relevant ist.
Die Studie, die laut F.A.Z. auch während der Lockdowns durchgeführt wurde, zeigte die Herausforderungen herkömmlicher Sofas auf: Sie sind sperrig, passen nach Umzügen oft nicht mehr in die neuen Räume und entsprechen nicht mehr den aktuellen Lebensgewohnheiten. Panterotto, so die F.A.Z., fasst die Ergebnisse zusammen: Häufigere Umzüge, kleinerer Wohnraum, Homeoffice und sich verändernde Familienstrukturen erfordern flexible Lösungen. Das klassische, auf den Fernseher ausgerichtete Wohnzimmer gehöre der Vergangenheit an.
Auf Basis der Studienergebnisse erhielten Panter & Tourron von Vitra den Auftrag, „Anagram“ zu entwickeln. Die beiden Designer, so die F.A.Z., hatten dabei völlig freie Hand („Carte Blanche“). Für das Duo, das sich während des Masterstudiums an der École cantonale d'art de Lausanne (Écal) kennenlernte und 2015 ihr gemeinsames Studio gründete, war es die erste Möbelentwicklung und die erste Zusammenarbeit mit Vitra. Wie auf der Vitra Webseite beschrieben, hinterfragen sie mit ihren Arbeiten die zeitgenössischen Codes von Objekten und Bildern mithilfe von Materialstudien und technischen Innovationen.
Vitra betont die Modularität des Sofas: Die Plattform-Module lassen sich, wie auf der Webseite des Unternehmens beschrieben, an allen vier Seiten miteinander kombinieren und mit verschiedenen Elementen wie Rücken- und Seitenlehnen oder Anstecktischen ausstatten. Die Bezüge sind in 20 Farben erhältlich und austauschbar. Auch KOTON Design in München, ein Fachhändler für Vitra, hebt die Flexibilität und die nachhaltige Konstruktion des „Anagram“ hervor. Alle Bestandteile sind laut KOTON Design getrennt eingesetzt und lassen sich am Ende des Produktlebenszyklus sortenrein trennen und recyceln. Auch bymarei, ein Instagram-Account, der Designmöbel präsentiert, bezeichnet „Anagram“ als typisches Vitra-Produkt, das Funktionalität, Ästhetik, Komfort und gutes Engineering vereint.
Das „Anagram“ Sofa scheint somit eine Antwort auf die Frage zu sein, wie sich die Wohnkultur der Zukunft gestaltet. Es setzt auf Flexibilität, Modularität und Nachhaltigkeit und passt sich den dynamischen Lebensrealitäten an.
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