Der renommierte Komponist Hans Hammerschmid ist im Alter von 94 Jahren in München friedlich eingeschlafen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, verstarb er am Samstagmorgen in seinem Zuhause. Noch am vorherigen Sonntag spielte er laut seiner Lebensgefährtin "As Time Goes By" aus dem Film "Casablanca" am Klavier, eines seiner Lieblingslieder.
Hammerschmid, geboren am 12. März 1930 in Wien, studierte Klavier, Dirigieren und Komposition. Seine vielseitige Karriere führte ihn vom Jazzpianisten über den Arrangeur bis hin zum Film- und Fernsehkomponisten. Er arbeitete mit namhaften Künstlern wie Stan Getz, Zoot Sims, Helen Merrill, Udo Jürgens und Donna Summer zusammen. Neben der unvergesslichen Titelmelodie der "Schwarzwaldklinik" komponierte er auch die Musik für Folgen von Serien wie "Traumschiff" und "Derrick". Die FAZ erwähnt zudem, dass er vor seinem großen Durchbruch mit der "Schwarzwaldklinik" auch die musikalische Untermalung zahlreicher Erotikfilme verantwortete.
Eine besonders enge künstlerische Verbindung pflegte Hammerschmid mit der Chanson-Sängerin Hildegard Knef. Aus dieser Zusammenarbeit entstanden sieben Alben, darunter Hits wie "Von nun an ging's bergab" und "Für mich soll’s rote Rosen regnen", welches später von vielen Künstlern, darunter auch die Punkband Extrabreit, gecovert wurde. Die FAZ hebt insbesondere das Album "Knef" aus dem Jahr 1970 hervor, das als verkanntes Meisterwerk gilt und auf dem Hammerschmid und Knef mit verschiedenen Genres wie Beat, Jazz und Folk experimentierten. Obwohl das Album zunächst wenig erfolgreich war, erreichte es als Wiederveröffentlichung im Jahr 2022 Platz 23 der deutschen LP-Charts.
Hammerschmids Beitrag zur "Schwarzwaldklinik" umfasste die Musik für 55 Folgen, wie wunschliste.de dokumentiert. Seine Beteiligung erstreckte sich von den ersten Folgen im Jahr 1985 bis zu den neuen Episoden im Jahr 2005. schwarzwald-kult-klinik.de führt ihn als Komponisten für die Staffeln von 1985 bis 1989 auf und nennt ihn ebenfalls als Urheber der Titelmusik für die neuen Folgen aus dem Jahr 2005. Zum 30. Jubiläum der Serie berichtete t-online, dass eine Neuauflage ausgeschlossen sei, da dies dem Original schaden würde, so Produzent Wolfgang Rademann.
Die "Schwarzwaldklinik" war ein enormer Erfolg und erreichte bis zu 28 Millionen Zuschauer, so t-online. Die Serie wurde in 43 Länder verkauft und zählt damit zu den erfolgreichsten deutschen TV-Exporten. Trotz Kritik an der vermeintlichen Oberflächlichkeit und mangelnden Authentizität machte die Serie ihre Darsteller zu Stars.
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