Volkswagen wagt mit der Wiederbelebung der Marke Scout einen ambitionierten Schritt auf dem US-amerikanischen Automobilmarkt. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, plant der Konzern, ab 2027 zwei neue Modelle unter dem traditionsreichen Namen auf den Markt zu bringen: den Pick-up Terra und den SUV Traveller. Diese Fahrzeuge sollen nicht nur an die historischen Wurzeln der Marke anknüpfen, sondern auch die Elektromobilitätsstrategie von VW in den USA vorantreiben.
Scout, einst bekannt für robuste Geländewagen, wurde 1980 eingestellt. Nun, über vier Jahrzehnte später, soll die Marke als eigenständiges Unternehmen mit Sitz in den USA neu starten. Der Fokus liegt dabei klar auf dem Elektroantrieb. Wie auto-motor-und-sport.de berichtet, sollen sowohl der Terra als auch der Traveller mit je einer E-Maschine pro Achse ausgestattet sein und über Allradantrieb verfügen. Die 800-Volt-Architektur ermöglicht hohe Ladeleistungen von bis zu 350 kW, was kurze Ladezeiten verspricht. Zusätzlich soll optional ein Range Extender erhältlich sein, der die Reichweite durch einen Benzingenerator auf bis zu 800 Kilometer erweitert.
Das Design der beiden Modelle orientiert sich an den klassischen Scout-Fahrzeugen, modern interpretiert für das 21. Jahrhundert. Motor1.com beschreibt die Optik als robust und kantig, mit Anklängen an die Rivian-Modelle R1T und R1S. Beide Scout-Varianten basieren auf einer stabilen Leiterrahmenkonstruktion und bieten eine hohe Bodenfreiheit sowie eine beachtliche Wattiefe. Der Terra als Pick-up verfügt über eine Ladefläche von knapp 1,70 Metern Länge, während der Traveller als SUV Platz für bis zu fünf Personen bietet.
Im Innenraum dominiert, wie Auto Bild berichtet, ein großer Touchscreen die Armaturentafel. Darüber hinaus sollen hochwertige Materialien wie Leder und Holz-Applikationen für ein ansprechendes Ambiente sorgen. Die Fahrzeuge sind mit modernen Technologien ausgestattet, darunter bidirektionales Laden und Over-the-Air-Updates für die Software.
Mit den neuen Scout-Modellen zielt Volkswagen auf den wachsenden Markt für Elektro-Offroader in den USA. Wie das Handelsblatt berichtet, will der Konzern damit eine wichtige Lücke in seinem Portfolio schließen und im lukrativen Pick-up- und SUV-Segment Fuß fassen. Die Preise für den Terra und den Traveller sollen unter 60.000 Dollar liegen, wodurch die Fahrzeuge für den US-amerikanischen E-Auto-Bonus qualifiziert sind. Die Produktion soll Ende 2026 in einem neuen Werk in South Carolina anlaufen, das laut Autohaus.de mit staatlichen Subventionen in Höhe von 1,3 Milliarden Dollar gefördert wird.
Obwohl die Wiederbelebung von Scout vielversprechend klingt, gibt es auch Herausforderungen. Die Konkurrenz im US-amerikanischen Markt für Elektro-Pick-ups und SUVs ist stark, und der Erfolg der neuen Modelle hängt von Faktoren wie der Akzeptanz der Marke, der Ladeinfrastruktur und der allgemeinen Entwicklung der Elektromobilität ab.
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