September 8, 2024
Waldbrand am Brocken: Einsatzkräfte kämpfen gegen die Flammen
Waldbrand im Harz

Waldbrand im Harz: Nationalparkchef hält Brandstiftung für unwahrscheinlich

Am Brocken, dem höchsten Berg des Harzes, wütet seit Freitag ein großer Waldbrand, der sich auf eine Länge von etwa 1000 Metern ausgebreitet hat. Die Einsatzkräfte kämpfen sowohl am Boden als auch aus der Luft gegen die Flammen. Während die Feuerwehrleute optimistisch sind, dass das Feuer unter Kontrolle gebracht werden kann, gibt es unterschiedliche Meinungen zur Ursache des Brandes. Der Harzer Nationalparkchef Roland Pietsch äußerte, dass er Brandstiftung für unwahrscheinlich halte. Dies steht im Gegensatz zu den Aussagen des Harzer Kreisbrandmeisters Kai-Uwe Lohse, der die Möglichkeit einer absichtlichen Brandlegung nicht ausschließt.

Aktuelle Situation und Löscharbeiten

Die Löscharbeiten am Brocken sind intensiv und umfassen den Einsatz von Löschflugzeugen und Hubschraubern. Diese sollen bis Sonntagabend im Einsatz bleiben, um die Flammen zu bekämpfen. Der Leiter des Krisenstabes, Immo Kramer, informierte, dass die Luftunterstützung bis zum Sonnenuntergang fortgesetzt wird. Am Montag sollen die Einsatzkräfte vor allem am Boden nach Glutnestern suchen.

Am Freitag war das Feuer am Königsberg, einer Nebenkuppe des Brockens, ausgebrochen. Die Feuerwehr hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung des Feuers zu stoppen. Der Kreisbrandmeister Lohse berichtete, dass es gelungen sei, das Feuer zu fixieren, sodass es sich im Moment nicht weiter ausbreitet. Die Einsatzkräfte rechnen mit mehreren Tagen, um den Brand vollständig zu löschen.

Ermittlungen zur Brandursache

Die Polizei hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, um die genaue Ursache des Brandes zu klären. Lohse wies darauf hin, dass das Feuer an mehreren Stellen gleichzeitig ausgebrochen sei, was die Möglichkeit einer Brandstiftung in den Raum stellt. Pietsch hingegen betonte, dass die Unzugänglichkeit des Geländes es unwahrscheinlich mache, dass an acht Stellen in kurzer Zeit Feuer gelegt werden konnte. Er appellierte daran, die Ergebnisse der Ermittlungen abzuwarten, bevor voreilige Schlüsse gezogen werden.

Wetterbedingungen und Unterstützung

Die Einsatzkräfte hoffen auf Regen, der für den Sonntagabend vorhergesagt wurde. Der Deutsche Wetterdienst kündigte Gewitter und wechselnde Intensität der Regenfälle an, was für die Löscharbeiten von großer Bedeutung sein könnte. Die Feuerwehrleute erhielten zudem Unterstützung von der Bevölkerung und lokalen Gastronomen, die sie mit Lebensmitteln versorgten.

Vergleich zu früheren Bränden

Der aktuelle Waldbrand erinnert an einen ähnlichen Vorfall vor zwei Jahren, als am gleichen Ort ein großflächiger Brand wütete. Die damaligen Löscharbeiten zogen sich über mehrere Tage hin und erforderten internationale Unterstützung. Einsatzleiter Jerry Grunau stellte fest, dass die Situation diesmal schwieriger sei, da die betroffene Fläche größer ist und die Bedingungen herausfordernder sind.

Diskussion um Totholz und Brandgefahr

In der Diskussion um die Brandursache wird auch das Thema Totholz angesprochen. Experten warnen, dass abgestorbenes Holz in Wäldern die Brandgefahr erhöht und die Bekämpfung von Bränden erschwert. Die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes fordert ein besseres Flächenmanagement und eine gezielte Bewirtschaftung von Totholz, um zukünftige Brände zu verhindern.

Fazit

Die Situation am Brocken bleibt angespannt, während die Einsatzkräfte weiterhin gegen den Waldbrand ankämpfen. Die Diskussion um die Brandursache und die Rolle des Totholzes wird fortgesetzt, während alle Beteiligten auf eine Wetteränderung hoffen, die die Löscharbeiten erleichtern könnte.

Quellen: Zeit.de, Welt.de, NDR.de, Goslarsche.de

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