Forstministerin Silke Gorißen präsentiert Waldzustandsbericht für NRW: Wälder weiterhin unter Druck
Der Wald in Nordrhein-Westfalen leidet weiterhin unter den Folgen der vergangenen Dürreperioden. Wie die Forstministerin Silke Gorißen (CDU) bei der Vorstellung des Waldzustandsberichts 2024 in Düsseldorf mitteilte, tragen nur 27 Prozent der Bäume eine gesunde, dichte Krone. Dies berichtet die Zeit am 25. November 2024. Trotz erhöhter Niederschläge im vergangenen Jahr, zeige sich der Wald weiterhin angeschlagen. Der Anteil der gesunden Bäume ist zwar im Vergleich zum Vorjahr (25 Prozent) leicht gestiegen, die erhoffte Erholung blieb jedoch aus. Gorißen betonte, dass die verbesserte Wasserversorgung nicht ausreichend gewesen sei, um die Vitalität der Bäume im gewünschten Maße zu steigern. Mehr als ein Drittel der Bäume (34 Prozent) weise mittlere Kronenverlichtungen auf, bei 39 Prozent seien die Verluste sogar stark.
Es gibt jedoch auch positive Entwicklungen. Waldbrände spielten aufgrund der hohen Niederschlagsmengen in diesem Jahr keine nennenswerte Rolle. Wie die Süddeutsche Zeitung am 25. November 2024 berichtet, schreitet die Wiederbewaldung der Schadflächen voran. Eine Stichprobenerhebung habe ergeben, dass auf etwa der Hälfte der untersuchten Flächen bereits wieder junge Bäume wachsen. Auch der Borkenkäferbefall sei laut Bericht aktuell kein gravierendes Problem mehr.
Die Wiederbewaldung der geschädigten Flächen ist eine zentrale Herausforderung für die Forstwirtschaft in NRW. Wie das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW mitteilt, setzt das Land auf die Förderung klimaangepasster Mischwälder. Besonders die Fichte, die in den vergangenen Jahren stark unter dem Borkenkäfer litt, soll durch widerstandsfähigere Baumarten ersetzt werden. Laut Wald und Holz NRW sind bereits umfangreiche Fördermittel für Waldbesitzer bereitgestellt worden, um den Waldumbau zu unterstützen.
Der Waldzustandsbericht wird seit 1984 jährlich erstellt und basiert auf der Untersuchung von rund 10.000 Bäumen in NRW. Dabei wird die Kronenverlichtung als Indikator für die Vitalität der Bäume bewertet. Mehr als ein Viertel der Landesfläche Nordrhein-Westfalens ist mit Wald bedeckt, wobei der Anteil des Privatwaldes mit 64 Prozent überdurchschnittlich hoch ist. Laubbäume, vor allem Buchen und Eichen, machen 52 Prozent der Waldfläche aus, während Nadelbäume, hauptsächlich Fichten, 48 Prozent bedecken.
Quellen:
- Zeit Online: https://www.zeit.de/news/2024-11/25/forstministerin-stellt-waldzustandsbericht-fuer-nrw-vor
- Süddeutsche Zeitung: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/waldzustandsbericht-2024-wald-und-baeume-in-nrw-bleiben-angeschlagen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241125-930-298425
- Wald und Holz NRW: https://www.wald-und-holz.nrw.de/
- Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW: https://www.land.nrw/