Der Ausbau erneuerbarer Energien ist für die Energiewende essenziell. Wasserkraft gilt als klimafreundlich und nachhaltig, doch der Bau neuer Kraftwerke, insbesondere im ökologisch sensiblen Alpenraum, führt zu Konflikten zwischen Energiegewinnung und Naturschutz. Wie die Zeit berichtet (https://www.zeit.de/news/2024-11/11/umweltschuetzer-warnen-vor-wasserkraftprojekten-im-alpenraum), warnen Umweltschutzorganisationen vor den negativen Folgen geplanter Wasserkraftprojekte.
Im Fokus der Kritik stehen zwei Projekte: der Neubau eines Wasserkraftwerks im Tittmoninger Becken an der Salzach in Bayern und der Ausbau des Kraftwerks im Kaunertal in Tirol. Umweltschutzorganisationen wie Global 2000 und der Bund Naturschutz (BN) in Bayern fordern die Absage der Projekte und setzen sich für eine naturverträgliche Energiewende ein. Auch der Deutsche Alpenverein und der WWF haben sich dem Protest angeschlossen.
Die Süddeutsche Zeitung berichtete am 11. November 2024 (https://www.sueddeutsche.de/bayern/energie-kontra-naturschutz-umweltschuetzer-warnen-vor-wasserkraftprojekten-im-alpenraum-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241111-930-285389), dass die Umweltschützer die bayerische und die Tiroler Landesregierung auffordern, sich gegen die Bauvorhaben zu stellen.
Die Umweltschützer argumentieren, dass die Flüsse im Alpenraum bereits durch Begradigung, bestehende Wasserkraftwerke und andere Eingriffe stark belastet sind. Weitere Projekte würden die Ökosysteme zusätzlich schädigen und Renaturierungsbemühungen konterkarieren. Besonders das Kaunertal-Projekt sorgt für Besorgnis, da für den Ausbau bis zu 80 Prozent der Bergflüsse Venter und Gurgler Ache, die wichtigsten Zuflüsse der Ötztaler Ache, abgeleitet werden sollen.
Der Donaukurier berichtet (https://www.donaukurier.de/), dass Reinhard Scheiber, Obmann des Vereins „Unser Wasser“, auf die möglichen Auswirkungen auf Landwirtschaft, Tourismus, Wasserhaushalt, Erholungswert und Biodiversität im Ötztal hinweist. Er betont zudem, dass sich die Bevölkerung der Gemeinde Sölden mehrheitlich gegen das Projekt ausgesprochen hat.
Am Beispiel des Salzach-Projekts wird auch der tatsächliche energetische Nutzen der geplanten Kraftwerke diskutiert. Der BN-Landesbeauftragte Martin Geilhufe argumentiert, dass der Energieertrag im Vergleich zum ökologischen Schaden gering sei und die benötigte Energie auch durch wenige Windräder erzeugt werden könnte.
Viktoria Auer, Klima- und Energiesprecherin von Global 2000, fordert eine naturverträgliche Umsetzung der Energiewende. Sie betont, dass der Klimaschutz nur gelingen kann, wenn auch natürliche Ökosysteme geschützt werden. Die Debatte um die Wasserkraftprojekte im Alpenraum verdeutlicht den Konflikt zwischen dem dringenden Bedarf an erneuerbaren Energien und dem Schutz der Natur. Es stellt sich die Frage, wie ein Ausgleich zwischen diesen beiden Zielen erreicht werden kann.
Wie der Bayerische Rundfunk berichtet (https://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/dokthema/streit-um-mega-kraftwerk-in-den-alpen-128.html), wird die Diskussion um den Ausbau von Pumpspeicherwerken in den Alpen auch von der bayerischen Politik verfolgt.
Stern.de berichtet ebenfalls über die Problematik und zitiert die Umweltschutzorganisationen (https://www.stern.de/gesellschaft/regional/bayern/energie-kontra-naturschutz--umweltschuetzer-warnen-vor-wasserkraftprojekten-im-alpenraum-35217620.html).
Idowa.de berichtet über die Hintergründe der Proteste und die Positionen der beteiligten Akteure (https://www.idowa.de/).
Mittelbayerische.de informiert über die aktuellen Entwicklungen in der Debatte (https://www.mittelbayerische.de/newsticker).