Weihnachten ist traditionell mit Geschenken und damit auch mit einer Flut von Online-Bestellungen verbunden. Das bedeutet Hochbetrieb für Paketdienste und den Zoll, wie die Zeit berichtet (Zeit Online, 17.12.2024). Am Frankfurter Flughafen, im Internationalen Postzentrum, treffen Sendungen aus über 220 Ländern ein. Täglich werden dort etwa 190 Tonnen Post, was dem Gewicht eines Blauwals entspricht, verarbeitet. Vor Weihnachten verdoppelt sich die Menge der Sendungen an Spitzentagen auf 1,3 Millionen Pakete, verglichen mit den üblichen 560.000 Paketen an normalen Werktagen.
Um diesen enormen Ansturm zu bewältigen, setzen die Paketdienste auf zusätzliche Mitarbeiter, Fahrzeuge und erweiterte Logistik. So unterstützen beispielsweise im Frankfurter Postzentrum knapp 350 Aushilfskräfte die 1.500 festangestellten Mitarbeiter. Die Rekrutierung dieser zusätzlichen Arbeitskräfte ist eine Herausforderung, auch wenn viele Helfer jedes Jahr wiederkommen und von Oktober bis Februar beschäftigt sind, da das hohe Paketaufkommen durch Gutscheineinlösungen und Retouren auch nach Weihnachten anhält.
Im Postzentrum Frankfurt kommt eine kilometerlange Hängebahn für Postsäcke zum Einsatz, die die Post rund um die Uhr über mehrere Etagen transportiert. Zusätzlich wird moderne Technologie eingesetzt, um auch Sendungen zu verarbeiten, die von den Standardmaßen abweichen oder eine ungewöhnliche Adressierung aufweisen. Diese Anpassungen sind aufgrund der zunehmenden Internationalisierung des Online-Handels notwendig geworden.
Auch der Zoll registriert in der Weihnachtszeit einen Anstieg der Online-Bestellungen aus dem EU-Ausland. Verdächtige Pakete werden computergestützt zur Kontrolle markiert und mit einem Röntgengerät durchleuchtet. Ein Großteil der beanstandeten Sendungen kommt aus Asien, den USA oder Großbritannien. Die Zollkontrollen erfolgen risikoorientiert, erklärt Isabell Gillmann, Pressesprecherin des Hauptzollamts Frankfurt. Pakete aus Südamerika werden beispielsweise gezielt auf Drogen untersucht.
Neben Drogen stoßen die Zollbeamten auch auf andere ungewöhnliche Gegenstände, wie zum Beispiel Tigerzähne in einer Holzente. Solche Funde werden an die zuständigen Kollegen für Artenschutz weitergeleitet. Gerade in der Weihnachtszeit werden verstärkt elektronische Geräte kontrolliert, die häufig nicht den Sicherheitsbestimmungen entsprechen. Fehlende CE-Kennzeichnungen, fehlende Herstellerangaben oder deutsche Bedienungsanleitungen sind häufige Mängel. Auch Produktfälschungen werden vom Zoll beschlagnahmt, da Online-Käufe als gewerbliche Sendungen gelten.
Wie das Hauptzollamt Singen mitteilt, fallen für Waren aus Nicht-EU-Ländern ab einem Wert von 150 Euro Zollgebühren an (Presseportal, 29.11.2024). Zusätzlich wird in der Regel die Einfuhrumsatzsteuer fällig. Viele Kurierdienste berechnen außerdem eine Servicepauschale für die Zollanmeldung. Diese zusätzlichen Kosten werden von vielen Käufern nicht einkalkuliert, wodurch Weihnachtsgeschenke teurer werden können als erwartet.
Weitere Informationen und Hinweise zum Ablauf der Zollkontrollen und den anfallenden Gebühren finden sich auf den Webseiten des Zolls (Zoll.de) sowie in Artikeln von Medien wie Meetingpoint-JL (Meetingpoint-JL) und Düsseldorf Tonight (Düsseldorf Tonight). Auch die Süddeutsche Zeitung berichtet über die erhöhte Arbeitsbelastung von Post und Zoll in der Weihnachtszeit (Süddeutsche Zeitung).