17.12.2024
Mastbruch beendet Hares Vendée Globe Kampagne

Mastbruch beendet Pip Hares Vendée Globe-Traum

Die britische Seglerin Pip Hare musste die Vendée Globe am Montag nach einem Mastbruch aufgeben. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) berichtet, brach der Mast ihres Bootes "Medallia" in der Nacht zum Montag im Indischen Ozean, rund 800 Seemeilen südlich von Australien, bei starkem Wind um die 30 Knoten. Hare, die zu diesem Zeitpunkt auf dem 15. Platz lag, zeigte sich in einem emotionalen Video von Bord tief betroffen: „Ich weiß nicht, was passiert ist. Medallia hob ab und als sie landete, war der Mast in zwei Teilen heruntergekommen.“

Der NDR meldet, dass Hare den Vorfall unverletzt überstanden hat und sofort ein Notrigg aufrichtete, um die "Medallia" zu sichern. Dem Bericht zufolge ist der Zustand des Bootes gut. Hare habe drei Stunden lang Trümmer beseitigt und segle nun Richtung Melbourne. Laut NDR ist dies der erste Mastbruch in dieser Ausgabe der Vendée Globe.

Ihr Konkurrent Romain Attanasio, der sich zum Zeitpunkt des Unglücks etwa 100 Seemeilen von Hare entfernt befand, äußerte sich in einer Videobotschaft bestürzt und habe Hare per SMS kontaktiert, um sein Mitgefühl auszudrücken (F.A.Z.). Beide Segler hatten zuvor 24 Stunden lang ein Tiefdruckgebiet mit schwierigen Bedingungen durchquert. Die genaue Ursache für den Mastbruch ist noch ungeklärt (F.A.Z.).

Hare war mit hohen Erwartungen in das Rennen gestartet, wie der Spiegel berichtet. Nach ihrem 19. Platz bei der Vendée Globe 2020/21 hatte sie für diese Ausgabe die ehemalige Siegeryacht von 2016/17 erworben. Die Vorbereitung war jedoch von finanziellen Schwierigkeiten begleitet.

floatmagazin.de beschreibt, wie Hare trotz zahlreicher Herausforderungen, darunter auch ein Riss in einem Schott, stets optimistisch und humorvoll blieb. Sie habe viele Erfahrungen gesammelt, insbesondere im Umgang mit den Foils, und sich an die vor ihr liegenden Konkurrenten herangekämpft. Die Freude über die erreichten Flugstunden sei groß gewesen, so floatmagazin.de.

Mit dem Ausscheiden von Hare und dem zuvor bereits ausgeschiedenen Szabolcs Weöres sind laut F.A.Z. nur noch 36 der ursprünglich 40 Skipper im Rennen. An der Spitze des Feldes kam es zu einem Führungswechsel: Yoann Richomme überholte Charlie Dalin, der das Rennen seit Anfang Dezember angeführt hatte. Auch der deutsche Segler Boris Herrmann konnte seine Position verbessern und liegt nun auf Rang neun (F.A.Z.). Er befinde sich in der Nähe der neuseeländischen Campbell-Inseln und habe den Sturmmodus aktiviert, so Herrmann in einer Videobotschaft.

boote.com berichtet über die Geschichte von Hares Yacht, der ehemaligen "Banque Populaire VIII", die 2016 die Vendée Globe gewann und 2020 den dritten Platz belegte. Hare übernahm das Boot 2021 und nahm umfangreiche Umbauten vor, darunter neue Foils und einen neuen Bug. Trotz einer Grundberührung in Cornwall habe Hare ein gutes Leistungsniveau gehalten, so boote.com.

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