Der Konsum von Schaumwein in Deutschland befindet sich im Sinkflug. Wie die Süddeutsche Zeitung im Dezember 2023 berichtete, sank der Pro-Kopf-Verbrauch (ab 16 Jahren) im Jahr 2022 auf durchschnittlich 38 Gläser – ein Rückgang von etwa 20 Prozent im Vergleich zu 2012. Auch die Verkaufszahlen bestätigen diesen Trend. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (F.A.S.) meldete im Dezember 2024 einen Rückgang der Champagnerimporte um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Als Ursachen werden neben gesundheitlichen Erwägungen vor allem die gestiegenen Lebenshaltungskosten genannt. Marktbeobachter gehen davon aus, dass bei knapperem Budget zuerst am Genuss gespart wird.
Die F.A.S. zitiert Moritz Lüke, Geschäftsführer der HAWESKO-Tochter Grand Cru Select, der die Entwicklung des Champagnerkonsums analysiert hat. Nach einem Anstieg in den Jahren 2021 und 2022, begründet durch Nachholbedarf nach den Pandemie-Einschränkungen, sank der Konsum 2023 und 2024 wieder deutlich. Auch Handelsmarken konnten ihren Marktanteil nicht steigern, da die Champagnerpreise selbst im Discountsegment stiegen. Als preisgünstigere Alternative erfreut sich Crémant, dessen Herstellung dem Champagner ähnelt, wachsender Beliebtheit.
Das schwindende Prickeln, nicht nur im Glas, sondern auch in Beziehungen, thematisiert Brigitte.de in einem Interview mit Paarberater Eric Hegmann. Er erklärt, dass die anfängliche Verliebtheit, die sogenannte Limerenz, naturgemäß abklingt und einer tieferen Verbundenheit weicht. Dies sei kein Anzeichen für das Beziehungsende, sondern der Beginn einer neuen Phase, geprägt von Vertrauen, Bindung und Treue. Hegmann betont, dass die Ruhe und Gelassenheit dieser Phase nicht weniger wertvoll sei als die anfängliche Verliebtheit.
Ähnliche Erfahrungen schildern Nutzer auf Gutefrage.net. In einem Beitrag von 2011 berichtet eine Nutzerin vom nachlassenden Bauchkribbeln trotz bestehender Liebe zu ihrem Partner. Andere Nutzer bestätigen die Normalität dieses Phänomens. Auch im Urbia-Forum wird das Thema diskutiert: Manche sehen es als natürlichen Verlauf, andere als Warnsignal und raten zur Selbstreflexion.
Womenshealth.de gibt Tipps zur Beziehungsauffrischung und Wiederbelebung des Prickelns. Empfohlen werden Entspannung, Wertschätzung, gemeinsame Aktivitäten, spontaner Sex, aber auch das bewusste Einräumen von Freiräumen und individuelle Unternehmungen.
Die Welt.de hinterfragt in einem Artikel von 2024 die Bedeutung des anfänglichen Bauchkribbelns beim Dating. Zwei Psychologen und Dating-Experten argumentieren, dass ein gesundes Kennenlernen eher ruhig verlaufe und das Kribbeln sogar ein Warnsignal sein könne. Sie raten, beim Daten auf andere, für eine glückliche Beziehung wichtigere Faktoren zu achten.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das nachlassende Prickeln in verschiedenen Lebensbereichen ein relevantes Thema ist. Sowohl beim Schaumweinkonsum als auch in Beziehungen scheint der anfängliche Reiz zu verblassen. Experten betonen jedoch, dass dies ein natürlicher Prozess ist, der neue Möglichkeiten für tiefere Verbundenheit und nachhaltigen Genuss eröffnet.