19.10.2024
Wildschweinpopulation in Rheinland-Pfalz: Anstieg der Abschüsse und ihre Ursachen
Jagd: Mehr Wildschweine in Rheinland-Pfalz erlegt

Jagd: Mehr Wildschweine in Rheinland-Pfalz erlegt

Im vergangenen Jagdjahr, das am 31. März 2024 endete, haben die Jäger in Rheinland-Pfalz eine signifikante Zunahme der erlegten Wildschweine verzeichnet. Insgesamt wurden etwa 61.600 Schwarzkittel erlegt, was einem Anstieg von über 16.500 Tieren im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Zahlen wurden vom Landesjagdverband Rheinland-Pfalz veröffentlicht und zeigen die Schwankungen in der Wildschweinpopulation auf, die von Jahr zu Jahr variieren können.

Hintergrund der Jagdzahlen

Die Bestände der Wildschweine unterliegen natürlichen Schwankungen. In Jahren mit hohen Abschusszahlen ist es üblich, dass die Population im folgenden Jahr abnimmt, was zu einer geringeren Zahl erlegter Tiere führt. In den darauffolgenden Jahren steigen die Abschusszahlen dann wieder an, wenn sich die Bestände erholt haben. Diese Dynamik ist ein zentraler Aspekt der Wildtierbewirtschaftung und wird von den Jägern genau beobachtet.

Prävention der Afrikanischen Schweinepest

Ein wesentlicher Grund für die verstärkte Jagd auf Wildschweine ist die Prävention der Afrikanischen Schweinepest (ASP), die in den letzten Jahren in verschiedenen Regionen Deutschlands aufgetreten ist. Anfang Juli 2024 wurde der erste Fall von ASP bei Wildschweinen in Rheinland-Pfalz festgestellt, gefolgt von einem Nachweis bei Hausschweinen. Die Jägerschaft sieht sich daher in der Verantwortung, die Wildschweinbestände zu regulieren, um die Ausbreitung der Seuche einzudämmen.

Stabile Bestände bei anderen Wildarten

Während die Zahlen der Wildschweine stark angestiegen sind, blieben die Bestände anderer Wildarten relativ konstant. So wurden im Jagdjahr 2023/2024 etwa 105.400 Rehe und knapp 8.500 Rotwild erlegt. Diese stabilen Zahlen deuten darauf hin, dass die Populationen dieser Arten gut verwaltet werden und keine akuten Bedrohungen bestehen.

Erhöhung der Waschbärabschüsse

Ein weiterer bemerkenswerter Trend ist die drastische Erhöhung der Abschusszahlen bei Waschbären. Im Vergleich zum vorherigen Jagdjahr stiegen die Zahlen um über 75 Prozent auf fast 3.300 Tiere. Dieser Anstieg ist auf die zunehmende Verbreitung des Waschbären, einer invasiven Art, zurückzuführen. Ursprünglich aus Nordamerika stammend, wurde der Waschbär vor etwa 90 Jahren in Hessen ausgesetzt und hat sich seitdem in vielen Teilen Deutschlands verbreitet.

Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Umwelt

Die Zunahme der Wildschweinpopulation und die damit verbundene Jagd haben auch Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Wildschweine können erhebliche Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen verursachen, weshalb die Kontrolle ihrer Bestände für viele Landwirte von großer Bedeutung ist. Die Jäger leisten durch ihre Aktivitäten einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Ernte und zur Erhaltung der landwirtschaftlichen Flächen.

Fazit

Die Jagd auf Wildschweine in Rheinland-Pfalz hat im vergangenen Jahr eine bemerkenswerte Zunahme erfahren, was sowohl auf natürliche Schwankungen in der Population als auch auf die Notwendigkeit der Seuchenprävention zurückzuführen ist. Die Jägerschaft spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung der Wildtierbestände und der Minimierung von Schäden an landwirtschaftlichen Flächen. Die Entwicklungen in der Wildtierbewirtschaftung werden weiterhin genau beobachtet, um eine nachhaltige und verantwortungsvolle Jagdpraxis sicherzustellen.

Quellen

Die Informationen in diesem Artikel stammen aus Berichten des Landesjagdverbands Rheinland-Pfalz sowie der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

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