Das baden-württembergische Landesumweltministerium hat den Nachweis eines Wolfs in der Weinregion Markgräflerland südlich von Freiburg bekannt gegeben. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, hielt sich der Rüde Mitte Oktober in Müllheim (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) auf. Weitere Details zu dem Tier wurden zunächst nicht veröffentlicht. Ein weiterer Wolf wurde, wie das Ministerium mitteilte, am 24. Oktober in Donaueschingen (Kreis Schwarzwald-Baar) gesichtet – ebenfalls außerhalb der bisher bekannten Wolfsgebiete in Baden-Württemberg. Diese Sichtung unterstreicht die zunehmende Ausbreitung der Wölfe im Südwesten Deutschlands, wie auch ZEIT ONLINE berichtet.
In den vergangenen Monaten wurden bereits mehrere Wölfe im Nordschwarzwald festgestellt, unter anderem durch Fotofallenaufnahmen. Ein bereits bekannter Wolfsrüde mit der Kennung GW2672m riss laut Ministerium im September in Forbach (Kreis Rastatt) ein Wildtier. Der Wildtierexperte Felix Böcker von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg bestätigte die anhaltende Zuwanderung von Wölfen in den Südwesten. Er gab an, dass es im Schwarzwald derzeit drei sesshafte, männliche Einzeltiere gibt. Die FVA Baden-Württemberg dokumentiert auf ihrer Webseite detaillierte Informationen zu Wolfsnachweisen im Bundesland.
Die Rückkehr der Wölfe nach Baden-Württemberg führt seit Längerem zu kontroversen Diskussionen. Während Naturschutzverbände die Rückkehr des Wolfes als positives Zeichen für ein intaktes Ökosystem werten, sehen Nutztierhalter die zunehmende Wolfspopulation mit Sorge. Die Süddeutsche Zeitung berichtet über die Sorgen der Landwirte im Zusammenhang mit der Rückkehr der Wölfe. Insbesondere die Gefahr von Wolfsangriffen auf Weidetiere sorgt für Unmut und fordert effektive Herdenschutzmaßnahmen. Die Webseite des Enzkreises informiert über die Aufgaben des Wildtierbeauftragten und bietet Kontaktmöglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger. Das Thema Wolf wird auch in anderen Regionen Deutschlands intensiv diskutiert, wie beispielsweise ein Artikel auf stern.de über einen Fall von Jagdwilderei zeigt, der die Komplexität des Umgangs mit Wildtieren verdeutlicht.
Die FVA Baden-Württemberg bietet umfassende Informationen zum Wolfsmonitoring und zur Herkunft der Wölfe. Auch das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg hat bereits 2016 auf die Rückkehr des Wolfes reagiert und einen Handlungsleitfaden zum Umgang mit dem Raubtier veröffentlicht. Dieser Leitfaden soll dazu beitragen, die Koexistenz von Wolf und Mensch sowie die Belange der Nutztierhalter zu gewährleisten.
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