Die Aufstellung von Warnschildern mit der Aufschrift „Achtung, Wolfsgebiet“ im Landkreis Märkisch-Oderland sorgt für Diskussionen. Ein Bündnis zum Schutz des Wolfes kritisiert die Aktion laut der Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/18/buendnis-zum-schutz-des-wolfes-protestiert-gegen-warnschilder) als Panikmache und argumentiert, dass von Wölfen keine nennenswert höhere Gefahr ausgehe als beispielsweise von Jagdwaffen, die jährlich Menschen, Haus- und Nutztiere verletzen oder töten. Aus Protest brachte das Bündnis unter einem der Schilder ein eigenes Schild mit der Aufschrift „Achtung! Sie betreten ein Jagdgebiet!“ an.
Das Amt Seelow-Land hatte die Schilder im November in der Nähe eines Waldstücks aufgestellt, nachdem dort ein Reh gerissen worden war. Der Wolfsbeauftragte des Amtes, Robert Schulz, verteidigte die Maßnahme gegenüber der dpa und verwies auf positive Reaktionen aus der Bevölkerung. Er betrachtet die Schilder als wichtige Informationsquelle zur Sensibilisierung der Bevölkerung. Wie die Süddeutsche Zeitung (https://www.sueddeutsche.de/wissen/streit-um-woelfe-achtung-wolfsgebiet-behoerde-stellt-hinweisschilder-auf-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241111-930-285071) berichtet, sind solche Warnschilder in Brandenburg bisher eher selten. Auch das Landesumweltamt bestätigte, dass es selbst keine solchen Schilder aufstellt.
Der rbb (https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2024/11/wolf-schild-warnung-nabu-naturschutz.htm/listallcomments=on.html) zitiert die Landesgeschäftsführerin des NABU Brandenburg, Christiane Schröder, die die Schilder ebenfalls für überflüssig hält. Da Wölfe in Brandenburg flächendeckend vorkommen und überall angetroffen werden könnten, seien spezielle Warnschilder ihrer Meinung nach nicht notwendig.
Die Diskussion über den Umgang mit Wölfen wird in Brandenburg schon länger kontrovers geführt. Während Naturschutzverbände für den Schutz der Tiere eintreten, fordert der Landesjagdverband mehr Möglichkeiten zur Bestandsregulierung. Laut Tagesspiegel (https://www.tagesspiegel.de/berlin/streit-um-wolfe-reizthema-wolf-im-koalitionsvertrag-wilderei-beklagt-12488222.html) fordert der Jagdverband die Verankerung der Wolfsjagd im Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung. Parallel dazu hat sich ein neues Bündnis gegen Wilderei gegründet, das sich gegen die illegale Tötung von Wölfen engagiert. Das Landesamt für Umwelt registrierte in diesem Jahr bereits sechs illegale Wolfstötungen in Brandenburg – die höchste Zahl seit Beginn der Aufzeichnungen.
Der Europarat hat kürzlich die Voraussetzungen für eine Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes geschaffen, was eine strengere Bestandsregulierung ermöglichen würde. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) betonte jedoch, dass dies keinen Freibrief für unkontrollierte Abschüsse darstelle und der Schutz einer ausreichenden Wolfspopulation weiterhin gewährleistet sein müsse. Laut Bundesamt für Naturschutz lebt in Brandenburg mit 58 Wolfsfamilien die größte Anzahl an Rudeln in Deutschland.