30.10.2024
Zehn Jahre Haft nach tödlichen Schüssen in Ranschbach

Landgericht Landau verhängt Urteil im Fall Ranschbach

Das Landgericht Landau hat einen 28-jährigen Mann wegen Totschlags zu einer Freiheitsstrafe von zehn Jahren und sechs Monaten verurteilt. Der Mann syrischer Herkunft wurde für den Tod eines 37-Jährigen im Februar dieses Jahres verantwortlich gemacht. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, ging die Kammer von der vollen Schuldfähigkeit des Angeklagten aus.

Der Vorfall ereignete sich in Ranschbach an der Südlichen Weinstraße. Laut Anklage hatte der Verurteilte am 12. Februar mehrere Schüsse auf das Opfer abgegeben, das daraufhin an den Verletzungen im Kopf- und Bauchbereich verstarb. Wie die Rheinpfalz berichtet, traf der Angeklagte das Opfer, als dieses zu seinem Auto ging. Der Prozess begann Ende Juli und endete nun mit dem Urteil, gegen das noch Revision eingelegt werden kann, so ein Gerichtssprecher. Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich eine neunjährige Haftstrafe und die Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik gefordert, da sie von einer verminderten Schuldfähigkeit ausging, wie der SWR berichtet. Die Verteidigung plädierte auf Schuldunfähigkeit und eine Unterbringung in der Psychiatrie, argumentierte jedoch erfolglos.

Die Tatwaffe, ein Revolver, wurde erst nach tagelanger Suche in einem Weinberg bei Birkweiler gefunden, wie der SWR berichtet. Es bleibt unklar, wie der Täter an die Waffe gelangte. Der Angeklagte und das Opfer kannten sich. Das Opfer, ein slowakischer Staatsbürger, der seit längerem in Deutschland als Handwerker arbeitete, hatte bei dem Angeklagten Drogen gekauft. Zuvor hatte der Angeklagte dem Opfer ins Gesicht geschlagen. Ein Gutachten stellte beim Angeklagten eine paranoide Schizophrenie fest, wie der SWR berichtet. Er war vor zehn Jahren aufgrund des Bürgerkriegs aus Syrien geflohen und gab an, in Deutschland mit dem Konsum von Haschisch begonnen zu haben und später Stimmen gehört zu haben. Wie 17:30 Live Rheinland-Pfalz/Hessen berichtet, schwieg der Angeklagte während des Prozesses zur Tat selbst. Die Ehefrau des Opfers trat als Nebenklägerin auf und suchte nach Antworten auf die Frage, warum ihr Mann sterben musste.

Das Urteil des Landgerichts Landau markiert den vorläufigen Abschluss eines aufsehenerregenden Falls, der die Gemeinde Ranschbach seit Monaten beschäftigt. Die ausführliche Urteilsbegründung wird weitere Details zu den Hintergründen der Tat liefern.

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