20.10.2024
Verdacht auf IS-Unterstützung und Anschlagsplan gegen israelische Botschaft in Berlin

Die Bundesanwaltschaft hat einen Mann in Bernau bei Berlin festnehmen lassen. Dem Mann wird vorgeworfen, die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) unterstützt und einen Anschlag auf die israelische Botschaft in Berlin geplant zu haben. Dies geht aus übereinstimmenden Medienberichten hervor, darunter die „Bild“-Zeitung und die „Zeit“. Die israelische Botschaft bestätigte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass es einen Anschlagsplan gegen die diplomatische Vertretung gegeben habe.

Festnahme und Durchsuchungen

Die Festnahme erfolgte bereits am 19. Oktober 2024. Zeitgleich durchsuchten Einsatzkräfte die Wohnung des Beschuldigten in Bernau sowie die Wohnung einer weiteren Person im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen. Wie der Sprecher der Bundesanwaltschaft der „Bild“ sagte, seien in Sankt Augustin bei Bonn lediglich Zeugen befragt und mögliche Beweise gesichert worden. Die Person, deren Wohnung in NRW durchsucht wurde, gilt demnach nicht als tatverdächtig.

Hintergrund des Tatverdächtigen

Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen 28-jährigen Libyer. Nähere Informationen zu seiner Person oder seinem Lebensweg wurden bislang nicht bekannt gegeben. Die Bundesanwaltschaft hält sich während laufender Ermittlungen üblicherweise mit Details zu den Betroffenen zurück. Unklar ist auch, wie eng die Verbindungen des Mannes zum IS tatsächlich waren und wie konkret seine Anschlagspläne bereits gediehen waren.

Reaktionen und Ermittlungen

Der israelische Botschafter Ron Prosor zeigte sich nach Bekanntwerden der Festnahme erleichtert und dankte den deutschen Sicherheitsbehörden für die Gewährleistung der Sicherheit der Botschaft. „Der muslimische Antisemitismus beschränkt sich nicht auf hasserfüllte Rhetorik, sondern fördert den weltweiten Terrorismus“, teilte Prosor der dpa mit. „Die Mitarbeiter der israelischen Botschaft sind besonders gefährdet, weil sie an vorderster Front der Diplomatie stehen.“

Der Festgenommene soll noch am Sonntag in Karlsruhe einem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs (BGH) vorgeführt werden. Dieser wird dann über eine mögliche Untersuchungshaft entscheiden. Wie die Sicherheitsbehörden auf den Verdächtigen aufmerksam wurden, ist bislang nicht bekannt. Die „Bild“-Zeitung berichtet unter Berufung auf eigene Informationen, dass ein konkreter Hinweis ausländischer Nachrichtendienste vorgelegen habe.

Die weiteren Ermittlungen werden zeigen, wie konkret die Anschlagspläne tatsächlich waren und ob der Tatverdächtige bereits Vorbereitungen getroffen hatte. Die Auswertung der bei den Durchsuchungen sichergestellten Beweismittel, darunter mutmaßlich Datenträger wie Handys und Laptops, dürfte einige Zeit in Anspruch nehmen.

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