Die Personalie Jan-Christian Dreesen sorgt beim FC Bayern München derzeit für angeregte Diskussionen. Wie das „Manager Magazin“ berichtet, steht der Vertrag des Vorstandsvorsitzenden, der im kommenden Jahr ausläuft, auf der Kippe. Mehrere Mitglieder des Aufsichtsrats sollen mit Dreesens Arbeit unzufrieden sein und eine Vertragsverlängerung ablehnen. Sogar von einer möglichen Ablösung ist die Rede, sollte Dreesen nicht von sich aus auf einen neuen Vertrag verzichten. Bereits bei der nächsten Aufsichtsratssitzung am 11. November könnte eine Entscheidung über Dreesens Zukunft fallen.
Als einer der Hauptkritikpunkte gilt laut „Manager Magazin“ das gescheiterte Mediengeschäft der Bundesliga. Dreesen, der auch als Präsidiumsmitglied der Deutschen Fußball Liga (DFL) fungiert, war an den Verhandlungen beteiligt, die letztendlich platzten. Die DFL muss die Auktion der Medienrechte nun wiederholen, nachdem ein Schiedsgericht dem Streamingdienst DAZN im Rechtsstreit mit dem Verband teilweise Recht gegeben hatte.
Der Misserfolg im Rechtepoker hat offenbar zu Verstimmungen zwischen dem FC Bayern und der DFL geführt. In einem Brief, der vom Bayern-Finanzchef Michael Diederich unterzeichnet worden sein soll, soll der Verein von der DFL Aufklärung über das Scheitern des Geschäfts gefordert haben. Des Weiteren soll Dreesen laut „Manager Magazin“ intern dazu aufgefordert worden sein, seinen Posten bei der DFL an Diederich abzugeben – ein Ansinnen, das Dreesen jedoch abgelehnt haben soll.
Jan-Christian Dreesen hatte den Vorstandsvorsitz beim FC Bayern erst im vergangenen Mai von Oliver Kahn übernommen. Ursprünglich hatte der ehemalige Bankmanager den Verein nach langjähriger Tätigkeit als Finanzvorstand verlassen wollen. Doch nach den Turbulenzen um die Trennung von Kahn sprang er überraschend als Vorstandschef ein. Sportlich konnte Dreesen in seiner kurzen Amtszeit jedoch noch keine überzeugenden Argumente für eine weitere Zusammenarbeit liefern: Die vergangene Saison endete für den deutschen Rekordmeister ohne Titelgewinn.
Die Gerüchteküche brodelt bereits über mögliche Nachfolger für Dreesen. Genannt werden unter anderem der ehemalige DFL-Geschäftsführer Christian Seifert und Red-Bull-Chef Oliver Mintzlaff. Beide gelten jedoch als schwer zu bekommen. Auch eine Übergangslösung mit Ex-Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge wird in den Medienberichten diskutiert. Ob und wann der FC Bayern sich zu den Spekulationen äußern wird, ist derzeit noch offen.
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