September 30, 2024
Zukunft der Freiwilligendienste im Norden unter Druck

Freiwilligendienste im Norden Deutschlands sehen sich mit der Herausforderung massiver Förderkürzungen konfrontiert. Wie die Zeit am 30. September 2024 berichtete, plant der Bund, die Mittel für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) und den Bundesfreiwilligendienst (BFD) deutlich zu reduzieren. Diese Entwicklung stößt bei den Trägern der Freiwilligendienste auf große Besorgnis, da sie den Wegfall zahlreicher Stellen befürchten.

Besonders betroffen wäre die Diakonie in Schleswig-Holstein. Ein Sprecher erklärte gegenüber der dpa, dass man mit dem Verlust von rund 50 der derzeit 577 Stellen in den sozialen Einrichtungen rechne. Die Diskrepanz zwischen der politischen Rhetorik, die die Bedeutung von Freiwilligen hervorhebt, und den geplanten Kürzungen sei nicht nachvollziehbar.

Auch andere Träger wie die Sportjugend Schleswig-Holstein und das Deutsche Rote Kreuz sehen sich gezwungen, ihre Freiwilligenprogramme aufgrund der finanziellen Situation zu reduzieren. Die Sportjugend musste bereits im laufenden Jahr ein Drittel ihrer BFD-Plätze streichen, was der Verband als "herben Schlag" bezeichnete. Das DRK betonte, dass die steigenden Kosten in den letzten Jahren eigentlich eine Aufstockung der Fördermittel erfordern würden, um die bestehenden Angebote aufrechtzuerhalten.

Obwohl die meisten Träger derzeit noch ausreichend Bewerber für ihre Stellen finden, zeichnet sich ab, dass die Konkurrenz durch unbesetzte Ausbildungsplätze mit besserer Bezahlung zunimmt. Die Diakonie berichtet von stabilen, aber im Vergleich zu früheren Jahren rückläufigen Bewerberzahlen. Lediglich das Rote Kreuz verzeichnet steigende Zahlen und konnte sogar zusätzliche Stellen schaffen.

Die Träger fordern deshalb eine verlässlichere Finanzierung der Freiwilligendienste durch den Bund. Die Diakonie und die Sportjugend sprechen sich für einen Rechtsanspruch auf ein FSJ oder einen BFD aus. Darüber hinaus sollten höhere Taschengelder und weitere Vergünstigungen, beispielsweise beim Deutschlandticket, im Sport- und Kulturbereich, geprüft werden, um die Attraktivität der Freiwilligendienste zu steigern.

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