Die Tarifverhandlungen zwischen Volkswagen und der IG Metall sind in die zweite Runde gegangen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, hat die IG Metall klare Bedingungen für die Fortsetzung der Gespräche formuliert. Der Bezirksleiter der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Thorsten Gröger, forderte Volkswagen auf, in einen offenen Dialog über die Zukunft aller Standorte einzutreten. Dies sei die Voraussetzung für weitere Verhandlungen. Gröger betonte in Wolfsburg, dass andernfalls die IG Metall „die weitere Eskalation planen“ müsse. Ab dem 1. Dezember seien Warnstreiks möglich.
Konkret erwartet die IG Metall von Volkswagen die Bereitschaft, Alternativen zu Werksschließungen und betriebsbedingten Kündigungen zu entwickeln. „Das ist die Eintrittskarte, die Volkswagen heute lösen muss“, so Gröger laut dpa. Erst danach könne man in echte Verhandlungen eintreten. Wie die "Zeit" berichtet, schwelt der Streit um mögliche Entlassungen, Werkschließungen und Lohnkürzungen bei VW schon seit Wochen. (Zeit Online, 30.10.2024)
Der Verhandlungsführer von Volkswagen, Arne Meiswinkel, Personalvorstand der Kernmarke, kündigte an, in dieser zweiten Gesprächsrunde konkrete Forderungen vorzulegen. „Wir werden heute der IG Metall in der zweiten Verhandlungsrunde unsere Vorstellungen unterbreiten“, sagte er vor Beginn der Gespräche in der Volkswagen Arena (dpa). Die IG Metall hatte Volkswagen zuvor aufgefordert, nach der ergebnislosen ersten Runde im September nun konkrete Pläne und Förderungen auf den Tisch zu legen.
Gleichzeitig bekräftigte Meiswinkel die Notwendigkeit von Einsparungen. „Die Lage spitzt sich weiter zu. Die Entwicklung in der Automobilindustrie in Europa und besonders am Standort Deutschland betrachten wir mit Sorge“, sagte er laut dpa. „In der Konsequenz müssen wir unsere Effizienz steigern und unsere Kosten senken.“ Meiswinkel betonte: „Nur wer erfolgreich wirtschaftet, kann auch sichere Arbeitsplätze bieten.“
Betriebsratschefin Daniela Cavallo hatte zuvor, am Montag, über Pläne von Volkswagen berichtet, mindestens drei Werke in Deutschland zu schließen, Zehntausende Arbeitsplätze abzubauen und die Tariflöhne pauschal um zehn Prozent zu kürzen. Der Konzern selbst hat diese Angaben bisher nicht bestätigt. Der VW-Haustarifvertrag gilt für rund 120.000 Mitarbeiter an den sechs großen westdeutschen Volkswagen-Standorten.
Weitere Informationen finden Sie unter: t-online, Tageblatt, IG Metall und IG Metall bei VW.
Quelle: dpa
Zusätzliche Quelle: Zeit Online, 30.10.2024