16.10.2024
Zwangsevakuierung in der Ostukraine angeordnet russische Truppen rücken vor

Die ukrainischen Behörden haben die Evakuierung der strategisch wichtigen Stadt Kupjansk und drei weiterer Ortschaften in der nordöstlichen Region Charkiw angeordnet. Als Gründe wurden der Vormarsch russischer Truppen und Schwierigkeiten bei der Versorgung der Bevölkerung im Winter genannt, erklärte der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Syniehubow. Die Evakuierung sei verpflichtend, wie die Tiroler Tageszeitung berichtet.

„Am schwierigsten ist die Situation im Sektor Kupjansk. Auf der Ostseite des Flusses Oskil können wir wegen des ständigen Beschusses die Wiederherstellung der Strom-, Wärme- und Wasserversorgung nicht mehr garantieren", sagte Syniehubow. „Alle Reparaturtrupps geraten sofort unter russisches Feuer." Die ukrainische Militärführung meldet 19 Gefechte in der Nähe von Kupjansk in den letzten 24 Stunden. Rund 7.000 Einwohner sollen in Evakuierungszentren in Charkiw untergebracht werden.

Unterdessen melden die russischen Streitkräfte Gebietsgewinne im Osten, während der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, seine Truppen hielten ihre Stellungen.

Die Anordnung der Zwangsevakuierung erfolgte vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen und Kampfhandlungen in der Ostukraine.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird seinen sogenannten "Siegesplan" im Parlament in Kiew öffentlich vorstellen. Zuletzt hatte Selenskyj die neue Strategie für eine Beendigung des Krieges den westlichen Partnern bei Besuchen in Washington, London, Paris, Rom und Berlin präsentiert. Am Donnerstag soll er den Plan auch beim EU-Gipfel in Brüssel vorstellen, wie der MDR berichtet.

Die NATO arbeitet indes an einem massiven Ausbau der Produktionskapazitäten für Artilleriemunition. Nach Angaben aus dem Hauptquartier des Verteidigungsbündnisses in Brüssel ist man auf einem guten Weg, im Bündnisgebiet in diesem Jahr zwei Millionen Geschosse des Kalibers 155 mm zu produzieren. Dies sei deutlich mehr als früher und auf eine „ziemlich beeindruckende industrielle Kehrtwende" zurückzuführen, sagte ein NATO-Mitarbeiter der Nachrichtenagentur dpa kurz vor einem Verteidigungsministertreffen.

Gleichzeitig räumte er ein, dass noch immer zu wenig Munition produziert werde und diese noch zu teuer sei. Russland kann nach westlichen Geheimdiensterkenntnissen beispielsweise rund drei Millionen Artilleriegeschosse pro Jahr produzieren, was dem Land im Angriffskrieg gegen die Ukraine einen Vorteil verschafft. Die Rüstungsindustrie in den NATO-Staaten war bislang nicht auf einen so großen Bedarf ausgerichtet, was auch die Militärhilfen für die Ukraine erschwert.

Quellen:

- https://www.sueddeutsche.de/politik/ukraine-krieg-newsblog-angriff-mykolajiw-lux.DocspVHNRBCnEP9Smnq6sh - https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-410.html - https://www.tt.com/artikel/30893805/zwangsevakuierung-in-der-ostukraine-angeordnet - https://www.t-online.de/nachrichten/ukraine/id_100509278/russischer-vater-berichtet-von-grausamer-haft-ukraine-newsblog.html - https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/ukraine-krieg-selenskyj-siegesplan-kiew-100.html - https://www.tagesschau.de/thema/ukraine - https://www.lpb-bw.de/chronik-ukrainekonflikt
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