25.11.2024
Zwischen Wut und Gerechtigkeit Superkräfte nach dem Trauma in Angemessen Angry

Die RTL-Serie "Angemessen Angry": Ein Vergewaltigungsopfer schlägt zurück

Die neue RTL-Serie "Angemessen Angry" thematisiert das ernste Thema sexualisierte Gewalt und Rache. Im Zentrum steht Amelie, eine Hotelangestellte, die nach einer Vergewaltigung Superkräfte entwickelt und diese nutzt, um gegen ihre Peiniger und andere übergriffige Männer vorzugehen. Die Serie, die ab dem 25. November auf RTL+ verfügbar ist, wirft Fragen nach Gerechtigkeit, Selbstjustiz und den Grenzen der Rache auf.

Die Handlung

Wie die F.A.Z. berichtet, erleidet Amelie (gespielt von Marie Bloching) eine Vergewaltigung durch einen Teilnehmer eines Ärztekongresses. Dieses traumatische Erlebnis führt dazu, dass sie übernatürliche Fähigkeiten entwickelt. Durch Berührung kann sie Visionen von vergangenen Übergriffen der Männer sehen. Gemeinsam mit ihren Freunden Tristan (Bless Amada) und Jo (Shakiba Eftekhari-Fard) startet sie eine Social-Media-Kampagne, um die Welt von diesen Männern zu "befreien".

Die Serie, eine Dramedy, mischt dramatische Elemente mit humorvollen Szenen. So wird beispielsweise ein Gruppenvergewaltiger in einer Adaption der RTL-Show "Wer wird Millionär?" als Kandidat präsentiert ("Wer wird freigesprochen?"). Dieser ungewöhnliche Ansatz, so die F.A.Z., unterstreicht die Absurdität der Situation und die Schwierigkeit, Gerechtigkeit zu erlangen.

Die Grenzen der Selbstjustiz

Amelies Rachefeldzug wird im Laufe der Serie immer extremer und blutiger. Gleichzeitig wird ihr Vergewaltiger als Ehemann ihrer Freundin Eileen (Odine Johne) entlarvt. Diese Entwicklungen führen zu Zweifeln an Amelies Mission. Die Serie, geschrieben und inszeniert von Elsa van Damke (Buch auch von Jana Forkel), konfrontiert die Zuschauer mit der Frage nach den Grenzen der Selbstjustiz und den möglichen Konsequenzen.

Wie Kathrin Hollmer in der ZEIT schreibt, greift die Serie das Thema Superkräfte nach einem Trauma auf und setzt dies im Kontext sexualisierter Gewalt um. Amelie, das Zimmermädchen, entwickelt nach ihrer Vergewaltigung telekinetische und physische Kräfte. Die Serie, so Hollmer, erinnert an die Netflix-Produktion "I Am Not Okay With This".

Der gesellschaftliche Kontext

Die Serie erscheint in einer Zeit, in der die Gewalt gegen Frauen, wie die F.A.Z. in einem Artikel über Näherungsverbote berichtet, weiterhin ein großes Problem darstellt. Die Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen wird immer wieder in Frage gestellt. "Angemessen Angry" spiegelt diese gesellschaftliche Realität wider und zeigt die Schwierigkeiten, die Opfer von sexualisierter Gewalt erleben.

Auch andere Medienberichte zeigen die traurige Realität von Gewaltverbrechen gegen Frauen und Mädchen. RTL News berichtet beispielsweise über den Fall der achtjährigen Fabiana aus Argentinien, die im Sterben ihren Vergewaltiger und Mörder benennen konnte. Ein weiterer Bericht von RTL Nord schildert die Festnahme eines Serienvergewaltigers, der Frauen bei Wohnungsbesichtigungen in Niedersachsen missbraucht hat. Diese Fälle unterstreichen die Relevanz der Thematik, die "Angemessen Angry" aufgreift.

Fazit

"Angemessen Angry" ist eine Serie, die ein schwieriges und wichtiges Thema aufgreift. Durch die Mischung aus Drama und Komödie, so die ZEIT, gelingt es der Serie, die Wut und den Schmerz der Opfer darzustellen, ohne sie zu verspotten. Gleichzeitig wirft die Serie Fragen nach Gerechtigkeit, Selbstjustiz und den Grenzen der Rache auf. Die Serie regt zum Nachdenken an und trägt zur Diskussion über sexualisierte Gewalt bei.

Quellen:

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