19.10.2024
Abschuss von MH17: Die Suche nach Gerechtigkeit

Abschuss von MH17: "Diese Geschichte muss in Erinnerung bleiben"

Mit dem Abschuss einer Boeing über der Ostukraine endete Flug MH17 vor zehn Jahren für 298 Menschen im Tod.

Auch Piet Ploeg, Leiter der MH17-Stiftung, verlor drei Angehörige. Er will, dass Russland die Schuldigen bestraft. Doch nur einer sitzt in Haft – aus einem ganz anderen Grund.

Von Frank Nienhuysen

15. Juli 2024 - 5 Min. Lesezeit

An diesem Morgen, vor ein paar Stunden erst, ist Piet Ploeg wieder bei den 298 Bäumen gewesen. Fünf, sechsmal im Jahr geht er dorthin, wo sie sorgfältig gereiht stehen in üppig grüner Landschaft, ganz nah am Amsterdamer Flughafen.

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Der Tag des Abschusses

Vor zehn Jahren, am 17. Juli 2014, startete Flug MH17 in Amsterdam Richtung Kuala Lumpur. An Bord befanden sich 298 Menschen aus 17 Ländern. Unter ihnen waren Piet Ploegs Schwester, sein Bruder und seine Nichte. Als die Maschine über der Ostukraine flog, wurde sie von einer russischen Buk-Rakete abgeschossen.

Die Welt stand still. Die Bilder von den Trümmern der Boeing und den Leichen der Opfer gingen um den Erdball. Die internationale Gemeinschaft verurteilte den Angriff auf das zivile Flugzeug. Doch bis heute hat Russland die Verantwortung für den Abschuss nicht akzeptiert.

Die Suche nach den Schuldigen

Piet Ploeg kämpft seitdem für Gerechtigkeit. Er will, dass Russland die Schuldigen bestraft. Doch die Suche nach den Verantwortlichen gestaltet sich schwierig. Nach vier Jahren Ermittlungen wurde erstmal ein Verdächtiger gefasst – ein russischer Offizier, der in der Ostukraine stationiert war.

Doch dies war nicht der einzige Verdächtige. Die Ermittler fanden später heraus, dass ein weiterer russischer Offizier an der Planung des Abschusses beteiligt war. Doch beide Verdächtigen sind noch in Freiheit.

Die Forderung nach Gerechtigkeit

Piet Ploeg fordert, dass Russland die Schuldigen bestraft. Er will, dass die Welt nicht vergisst, was an diesem Tag passiert ist. "Diese Geschichte muss in Erinnerung bleiben", sagt er. "Wir müssen sicherstellen, dass so etwas nie wieder passiert."

Die Suche nach den Schuldigen geht weiter. Doch bis heute hat Russland die Verantwortung für den Abschuss nicht akzeptiert. Die Welt wartet auf eine Antwort.

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