Lange Zeit wurde ADHS, die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, als eine Erkrankung betrachtet, die Kinder betrifft. Mittlerweile ist bekannt, dass ADHS auch im Erwachsenenalter bestehen bleiben kann, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 18.12.2024 berichtete. Während bei Kindern die körperliche Unruhe im Vordergrund steht, manifestiert sich ADHS bei Erwachsenen häufig durch innere Unruhe, Konzentrationsprobleme, Impulsivität und Schwierigkeiten bei der Organisation des Alltags. Diese Symptome können zu Problemen im Berufsleben, in Beziehungen und bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben führen.
Die Behandlung von ADHS bei Erwachsenen sollte, gemäß den Leitlinien und den Informationen auf adhs.info, multimodal erfolgen. Ein kombinierter Ansatz aus verschiedenen Therapieformen ist in der Regel am wirksamsten. Psychotherapie und medikamentöse Behandlung ergänzen sich dabei optimal. Wie das Universitätsklinikum Köln auf seiner Webseite adhs.info erläutert, ist eine umfassende Aufklärung der Betroffenen über ADHS und die damit verbundenen Schwierigkeiten zu Beginn der Therapie essenziell. Diese sogenannte Psychoedukation bildet die Grundlage für den weiteren Behandlungsverlauf.
Die medikamentöse Therapie, wie in der FAZ beschrieben, basiert hauptsächlich auf Stimulanzien wie Ritalin. Diese Medikamente können die Symptome effektiv reduzieren, werden aber, wie ebenfalls in der FAZ erwähnt, aufgrund ihres Missbrauchspotenzials mitunter zurückhaltend verschrieben. Manche Betroffene bevorzugen daher nicht-medikamentöse Behandlungsmethoden. Auch gemeinsam-adhs-begegnen.de unterstreicht die Bedeutung der multimodalen Therapie und nennt neben der Psychoedukation und der medikamentösen Behandlung auch die Psychotherapie als wichtigen Bestandteil.
Die Psychotherapie ermöglicht es Betroffenen, Strategien zur Bewältigung ihrer Symptome zu entwickeln. Wie die Barmer auf ihrer Webseite erklärt, können Betroffene beispielsweise Schwierigkeiten haben, Aufgaben abzuschließen oder Termine einzuhalten. In der Therapie lernen sie, ihren Alltag besser zu strukturieren, ihre Impulsivität zu kontrollieren und ihre Konzentration zu steigern. Zusätzlich zur Therapie können Selbsthilfegruppen, wie auf adhs.info erwähnt, wertvolle Unterstützung und Austauschmöglichkeiten bieten. Der Kontakt mit anderen Betroffenen kann dazu beitragen, sich mit den Herausforderungen der ADHS weniger allein zu fühlen.
Die NDR Webseite hebt hervor, dass ADHS bei jedem Betroffenen unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann und die Symptome individuell variieren. Während einige in erster Linie unter Konzentrationsschwierigkeiten leiden (ADS), zeigen andere auch im Erwachsenenalter noch eine ausgeprägte Hyperaktivität und Impulsivität. Die Schön Klinik betont, dass die innere Unruhe bei Erwachsenen oft im Vordergrund steht und sich in Form von Anspannung, Getriebenheit und Gedankenrasen äußert. Die Oberbergkliniken beschreiben die Auswirkungen von Hyperaktivität im Erwachsenenalter, die von beruflichen Problemen bis hin zu Schwierigkeiten in sozialen Interaktionen reichen können. Medice unterstreicht auf gemeinsam-adhs-begegnen.de, dass die Therapieentscheidung individuell getroffen werden sollte und von der Ausprägung der ADHS sowie dem Leidensdruck des Betroffenen abhängt.
Quellen:
